Geschenke für Flüchtlingskinder

Freude und Aufregung bei den Kindern im Greifswalder Flüchtlingsheim in der Spiegelsdorfer Wende: während der diesjährigen Weihnachtsfeier überreichten Mitglieder des Allgemeinen Studierendenausschusses (Asta) und natürlich der Nikolaus den rund 20 Kindern und Jugendlichen Weihnachtsgeschenke. Auch Dirk Scheer, Sozialdezernent des Kreises, stattete den Bewohnern einen Besuch ab. Bereits zum dritten Mal sammelten Mitglieder des Asta über mehrere Wochen die Spenden der Greifswalder für „Weihnachten im Schuhkarton für das Flüchtlingsheim“. So waren die Pakete, die im festlich geschmückten Gemeinschaftsraum ausgepackt wurden, gefüllt mit Kleidung, Spielsachen, Süßigkeiten, Malblöcken und Stiften. Olga Klassen (29) vom Projekt „Weltfreunde“ und Referentin für Internationales beim Asta, meint: „Ich finde, das ist eine richtig gute Sache. Wir wollen den Kindern die Gelegenheit geben, auch etwas Schönes zu erleben.“ Die Kinder und Jugendlichen, die in der Gemeinschaftsunterkunft leben, kommen aus Ländern wie Serbien, Tschetschenien, Armenien, Ghana und der Ukraine. Manche sind erst ein paar Wochen in Deutschland, einige leben schon seit Monaten oder Jahren in der Unterkunft. Mit ihren Familien haben sie meist lange und gefährliche Wege zurückgelegt, um nach Deutschland zu gelangen. Laura-Ann Schröder (25), Pädagogin in der Kinder- und Jugendhilfe, half bereits zum zweiten Mal „Weihnachten im Schuhkarton“ auf die Beine zu stellen. Auch im Flüchtlingsheim engagiert sie sich. Für sie steht das Geben dabei im Mittelpunkt, „da es einfach schöner ist, als zu nehmen“. Auch Mahsa Rochow (30), Leiterin der Greifswalder Gemeinschaftsunterkunft, ist begeistert. „Die Aktion war super organisiert, zudem übernimmt der Asta eine ganz wichtige Aufgabe.“ Fragt man Rochow nach ihrer täglichen Arbeit, so kommt sie auch auf die Probleme der Heimbewohner zu sprechen: „Die Enge in der Unterkunft, das Zusammenleben mit Fremden, das alles sorgt dann und wann für Frust.“ Der Perspektivlosigkeit der Menschen sei am schwierigsten zu begegnen. „Die meisten warten Jahre auf die endgültige Entscheidung über ihre Asylverfahren und können in dieser Zeit nur wenig machen.“ Das wissen auch Landrätin Barbara Syrbe (Linke) und ihre drei Dezernenten. Sie kauften für die 18 Kinder in der Greifswalder Unterkunft und für die 60 Flüchtlingskinder in Pasewalk kleine Geschenke und Beutel mit Süßigkeiten. „Wir wollen Eltern und Kindern zeigen, dass in unserer Gesellschaft auch an sie gedacht wird“, sagte Sozialdezernent Dirk Scheer (parteilos) bei der gestrigen Übergabe. Fragt man Rochow nach ihren Wünschen für die Arbeit mit Asylbewerbern für das Jahr 2015, so sagt sie, dass „man auch die Erwachsenen auf keinen Fall vergessen darf.“ Ihnen fiele es im Gegensatz zu den Kindern oftmals schwerer, Kontakte zu knüpfen und die Sprache zu erlernen. Daher hofft sie, dass die vielen Ehrenamtlichen und Unterstützer, die Sprachkurse, Kinderbetreuung, Übersetzungshilfe und andere Unterstützung anbieten, auch im kommenden Jahr ihren Einsatz im Greifswalder Flüchtlingsheim weiterführen. Der Asta übernimmt hier eine ganz wichtige Aufgabe mit seiner Aktion.“Mahsa Rochow (30), Leiterin der Gemeinschaftsunterkunft Jessica Barth

Greifswald - Geschenke für Flüchtlingskinder