Greifswald: Ausstellung zum 100. Geburtstag von Maler Helmut Maletzke

Das Mädchen mit Gießkanne auf der Giebelwand eines Blocks im Dubnaring, die von ihm maßgeblich gestaltete Darstellung der Stadtgeschichte in der Lappstraße, die Gedenktafel für die Gefallenen in der Marienkirche – der im hinterpommerschen Neustettin am 8. Oktober 1920 geborene Helmut Maletzke ist in Greifswald sehr präsent. 2010 wurde das von ihm initiierte Denkmal Caspar David Friedrichs eingeweiht. Viele Bürger haben Drucke von ihm in ihrem Besitz. In seiner langen Laufbahn hat Maletzke in über 20 Ländern ausgestellt und gründete schon 1946 die noch bestehende Künstlervereinigung „Die Buhne“ mit. Anlässlich seines 60. Geburtstag widmeten ihm die seinerzeit sehr populären Neuen Greifswalder Museumshefte eine ganze Ausgabe mit Texten von Lutz Mohr und Manfred Prinz. Initiator des Ausstellungszentrums Pommernhus: Viele Jahre war Maletzke nach der Wende im Pommerschen Künstlerbund aktiv und zeitweise dessen Vorsitzender. Dank seiner Initiative entstand in der Wolgaster Straße im 21. Jahrhundert das Ausstellungszentrum Pommernhus, das die Mennoniten nach einem Besitzerwechsel heute als Bethaus nutzen. Lesen Sie auch: Die Trennung vom Pommernhus und von Helmut Maletzke Er malte Rudolf Petershagen und Berthold Beitz: Maletzke hat Greifswalder Berühmtheiten wie den Stadtkommandanten der kampflosen Übergabe 1945, Rudolf Petershagen, und den großen Mäzen und Ehrenbürger Berthold Beitz porträtiert. 2010 fiel ein Schatten auf den Künstler, als bekannt wurde, dass er in der DDR lange für das Ministerium für Staatssicherheit gearbeitet hatte. Das trübt sein Bild in der öffentlichen Wahrnehmung. Die Stadt sagte damals eine Ausstellung mit Werken des Künstlers ab, die Kirchgemeinde St. Marien nicht. Im Neuen Pommernhus in der Knopfstraße 1, auch Sitz der Helmut-Maletzke-Stiftung, wird am 8. Oktober anlässlich seines 100. Geburtstages eine Ausstellung eröffnet. Der Künstler starb am 25. Oktober 2017 in Greifswald. Der auch wirtschaftlich erfolgreiche und produktive Maletzke hat ein außerordentlich umfangreiches Erbe hinterlassen, informiert Monika Multhauf, die künstlerische Leiterin des Pommernhuses. Darum könnten in der Ausstellung sehr viele der Öffentlichkeit nicht bekannte Werke, darunter eine große Zahl Plakate, bewundert werden. „Ein Schwerpunkt ist die baugebundene Kunst“, verspricht sie. Auch im Umland, zum Beispiel in Behrenhoff, Grimmen und Gützkow war Maletzke aktiv. Fotos erinnern an das Schaffen des Künstlers. Info: Die Ausstellung kann ab 8. Oktober 10 Uhr zu den regulären Öffnungszeiten besichtigt werden: Dienstag bis Freitag 10 bis 16 Uhr und Sonntag 14 bis 17 Uhr. Lesen Sie auch Männerrunde stellt im Pommerhus aus Maler Helmut Maletzke ist gestorben Die Trennung vom Pommernhus und von Helmut Maletzke Von Eckhard Oberdörfer