Greifswalderin gewinnt mit Idee für nachhaltigen Kleiderkonsum Preis

Gebraucht aber gut, statt neu – Fenja Neumann möchte in Greifswald für einen nachhaltigen Kleiderkonsum sorgen. Die 27-Jährige, die Landschaftsökologie in Greifswald studiert, hat dafür ein Konzept entwickelt – ein preisgekröntes. Mit ihrem Konzept gewann die Studentin beim „Baltic Sea Youth Dialogue 2020“. In dem vom Rat der Ostseestaaten initiierten Wettbewerb errang Fenja Neumann den ersten Preis in der Kategorie „Projektideen“. Mehr als ein Second-Hand-Laden: „Es geht nicht darum, einen Second-Hand-Laden zu eröffnen. Das Projekt richtet sich an alle, die bewusst und nachhaltig investieren wollen. Es soll in einer Sharing Community umgesetzt und aus Spenden finanziert werden“, beschreibt Fenja Neumann ihr Konzept für einen nachhaltigen Kleiderkonsum. Ähnlich dem Modell der solidarischen Landwirtschaft können Interessenten Mitglied der Initiative werden, die in Form eines Unternehmens oder als Verein agieren. Die Mitglieder zahlen monatliche Beiträge, bringen sich aktiv ein und leisten Arbeitsstunden. Im Gegenzug bekommen sie dafür Kleider aus dem Second-Hand-Angebot. Zudem sieht das Konzept den Erwerb von so genannten Credits vor, mit denen ebenfalls eingekauft werden kann. Ziel sei es, eine Kreislaufwirtschaft zu schaffen, die auf lokaler Ebene den Umwelt- und Naturschutz unterstützt. Gebraucht aber gut, statt neu: „Mit dem Konzept könnte zum Beispiel der Kohlendioxyd-Ausstoß reduziert werden, der bei der Produktion neuer Textilien erzeugt wird“, sagt Fenja Neumann. Lesen Sie auch: Sexarbeit im Krimi: Greifswalder Uni vergibt Genderpreis Greifswald als Finalist für Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2021 geehrt Mit „Bonanza“ die Jury überzeugt: Wie die Universität Greifswald mitteilt, trug Fenja Neumann die Ideen für das Projekt schon länger mit sich herum. Den Anstoß, aus der Idee ein stimmiges Konzept zu entwickeln und dieses ansprechend und professionell zu präsentieren, habe schließlich das Seminar „Students Projects for Climate Protection“ gegeben, das derzeit im Rahmen des Moduls „Nachhaltigkeit interdisziplinär“ an der Universität durchgeführt wird. Mit ihrem „Bonanza“ titelnden Konzept überzeugte die Greifswalder Studentin die Jury des Wettbewerbs „Baltic Sea Youth Dialogue“, der hochrangige Vertreter aus Politik und Kultur aller elf im Council for Baltic Sea States (CBSS) vertretenen Staaten angehörten. Sie verliehen Fenja Neumann den ersten Preis in der Kategorie „Projektidee“. Die Übergabe fand bereits am 12. Dezember im Nationaltheater für Oper und Ballett in Vilnius in Litauen statt, das gegenwärtig die Präsidentschaft im Rat der Ostseestaaten inne hat. Die Greifswalder Studentin war online zugeschaltet.Der Preis beinhaltet neben Gutscheinen für Produkte nachhaltiger Unternehmen im Wert von 600 Euro eine professionelle Unterstützung bei der geplanten Umsetzung des Projekts durch Experten sowie den Ostseerat. Preisträgerin: „Hoffe auf Unterstützer“: „Für die Zukunft wünsche ich mir Unterstützerinnen und Unterstützer, die bei der Umsetzung der Initiative in Greifswald aktiv mitwirken möchten, sei es mit neuen Ideen, durch Mitarbeit am Konzept, die Teilnahme an Umfragen, Crowdfunding oder Spenden von Kleidung und Möbeln“, sagt Fenja Neumann. „Schließlich soll eine gemeinschaftlich geführte Unternehmung entstehen, an der alle Interessierten auf individuelle Art und Weise teilnehmen können.“ Anerkennung kommt vom Nachhaltigkeitsbeauftragten der Universität Greifswald, Dr. Tiemo Timmermann: „Der Gewinn zeigt, welchen großen Ideenreichtum und welche enorme Kreativität und Eigeninitiative die Studierenden – gerade im Bereich Nachhaltigkeit – in die Hochschulen und die Gesellschaft hineintragen.“ Von OZ