Kontakte knüpfen für Arbeitsplätze am Sund

Wenn Heidi Waschki die Arbeit des Stralsunder Mittelstandsvereins (SMV) auf den Punkt bringen soll, dann sagt sie gern: „Wir sind so etwas wie ein sehr kooperativer Klub.“ Für die Betriebsleiterin der Stralsunder Entsorgungsgesellschaft, die im vergangenen Jahr zur neuen 1. Vorsitzenden des SMV gewählt wurde, heißt das vor allem: „Wir verstehen uns als Dienstleister für unsere 90 Mitgliedsunternehmen sowie als Ansprechpartner und Sprachrohr nach außen, wenn es darum geht, unsere Interessen gegenüber der Politik deutlich zu machen.“ Für sie bedeutet das: Netzwerken im besten Sinne — Kontakte knüpfen, halten und pflegen. „Immerhin bringen unsere Mitglieder zusammen in und um Stralsund mehr als 5000 Mitarbeiter in Lohn und Brot“, rechnet Heidi Waschki vor — nach dem Zusammenbruch der Volkswerft eine beachtliche wirtschaftliche Größe in der Hansestadt. Am Wohlergehen des Mittelstands hängen Arbeitsplätze. Der Vereinschefin ist es daher wichtig, dass der SMV Gehör findet, bei allen Entscheidungen, die die Wirtschaft in der Region betreffen. „Da wollen wir nicht nur reden, sondern uns auch gern mit einbringen“, so Heidi Waschki. Dafür hat der SMV viele Möglichkeiten genutzt und auch selbst geschaffen. „2014 war für uns ein besonderes Jahr“, verweist Stefan Suckow, Vizevorsitzender des SMV, auf den 20. Geburtstag der Vereinigung. Für ihn gibt es zum SMV keine echte Alternative in der Region, wenn es um wirtschaftliche Kompetenz geht. Dass das nicht nur seine Wahrnehmung ist, macht die Liste illustrer Gesprächspartner deutlich, die sich im letzten Jahr beim SMV ein Stelldichein gaben, darunter Landeswirtschaftsminister Harry Glawe, Landrat Ralf Drescher, Oberbürgermeister Alexander Badrow (alle CDU) und Landtagsabgeordnete. „Unsere Arbeit wird nicht nur in der Region, sondern inzwischen auch im Land deutlich wahrgenommen“, so Suckow. Sein Ziel ist es, gemeinsam Berührungspunkte zu suchen und so Wirtschaftsförderung zu initiieren. Das bringe Arbeit in die Region. In diesem Sinne hat der SMV 2014 erstmals auch einen Schritt weit über die Landesgrenzen hinaus gewagt. Mitglieder des Vereins gehörten zur Delegation der Hansestadt, die im chinesischen Hefei Kontakte knüpften. Waschki hat von diesem Besuch Aufgaben und Anregungen mitgebracht, die weit in das neue Jahr reichen. Sie war in China nicht nur gefragte Ansprechpartnerin in Sachen moderner Wertstofferfassung und Müllentsorgung. „Wir bereiten jetzt den Gegenbesuch der Chinesen am Sund mit vor“, sagt die SMV-Chefin. Bei einem Wirtschaftsforum soll den Mittelständlern der Region Gelegenheit gegeben werden, Kontakte ins Reich der Mitte zu knüpfen und aufzubauen. Jörg Mattern

Stralsund - Kontakte knüpfen für Arbeitsplätze am Sund