Künstler aus neun Ländern im Pommernhus vereint

Heui-Seok Kim verschwand so schnell wie er gekommen war. Der Südkoreaner brachte seine drei großformatigen Bilder für die internationale Kunstausstellung am Montag persönlich ins Greifswalder „Pommernhus“ — und verabschiedete sich erst einmal nach Berlin. Mit dem Hauptstadt-Sightseeing kann die pommersche Provinz dann doch nicht mithalten. Heute Abend jedoch, wenn in der Kunsthalle am Museumshafen die „InterArt 2013“ eröffnet wird, gehört der 34-jährige Asiate Kim zu den besonders umgarnten Gästen. Nur sechs der ausstellenden 17 Künstler aus neun Nationen kommen zur Vernissage. „Für manche ist die Reise unbezahlbar“, sagt Maler Helmut Maletzke, dem die jährlich wiederkehrende Schau zeitgenössischer Kunst aus aller Welt in Vorpommern zu verdanken ist. Ins Leben gerufen wurde die Ausstellungsreihe einst vom Amerikaner Monticello Miller in Los Angeles. „Nach Paris und Berlin gab es dann aber erst mal nix“, sagt der damals Mitausstellende Maletzke und bot sich an, das Projekt „Artist to Artist“ im Nordosten Deutschlands fortzuführen. „Zwar konnten wir nicht mehr, wie zuvor in den Metropolen, über 100 Künstler zeigen“, räumt der 92-jährige Greifswalder ein. Doch Millers Idee, ein Zusammentreffen unterschiedlichster Akteure und Stilrichtungen aus aller Herren Länder zu ermöglichen, wollte er gern bewahren. Und so gelangte die Reihe unter dem neuen Namen „InterArt“ 2007 erstmals an den Bodden. Die Fäden der Organisation laufen seither bei Nadja Klüter (56) zusammen. Die freischaffende Künstlerin engagiert sich ehrenamtlich im Pommernhus und hat viel Freude daran, sich weltweit auf die Suche nach interessanten Menschen für die Schau zu begeben. Das Internet, aber auch Künstlervereine würden ihr dabei helfen, sagt die gebürtige Russin, die seit 1994 in Pommern lebt und sich wohlfühlt. Nicht zuletzt deshalb, weil das Greifswalder Publikum bei einer Vernissage wie der „InterArt“ „einfach sagenhaft“ sei. Es gebe ein großes Interesse an zeitgenössischer Malerei, das natürlich auch den Ausstellenden gefalle. Insofern sei es kein Wunder, dass Künstler wie der in China berühmte Du Shilu seine Bilder nach Greifswald schickt. Auch die Australierin Christine Mines oder Aida Thuresson aus Puerto Rico seien hervorzuheben. „Ein ganzer Schwung von Werken kam per Spedition aus Singapur“, berichtet der ebenfalls ehrenamtlich tätige Robert Simchen, der bis heute mit der optimalen Platzierung der Werke beschäftigt war. Insgesamt zeigt die Schau um die 40 Bilder. „Mehr geht nicht“, verweist Helmut Maletzke auf die begrenzten Räumlichkeiten im Pommernhus. Eine Einrichtung der Helmut-Maletzke-Stiftung, die 1997 gegründet wurde. Doch egal wie groß oder klein die Exposition ausfällt: Wichtig ist dem Maler die Begegnung der Gastkünstler, weshalb es auch ein organisiertes Programm mit Stadtführung, Workshop und Exkursion gebe. So kommt der Südkoreaner Heui-Seok Kim doch noch zu seinem vorpommerschen Sightseeing. InterArt in Greifswald 17 Künstler aus neun Nationen stellen ab heute Abend in der Greifswalder Kunsthalle „Pommernhus“ aus. Sie stammen aus Singapur, Spanien, Polen, China, Puerto Rico, Großbritannien, Südkorea, Tschechien und Australien. Ihre Werke reichen von Landschaftsmotiven über Porträts, sinnbildlichen Darstellungen bis hin zu experimentellen Abstraktionen. Die Vernissage beginnt um 19 Uhr, Knopfstraße 1. Petra Hase

Greifswald - Künstler aus neun Ländern im Pommernhus vereint