Links zersplittert

Die linke Mehrheit im Studentenparlament gehört der Vergangenheit an. Während die Konservativen Integrität und Selbstbewusstsein demonstrieren, eröffnen sich bei den linken Stupisten unterschiedliche Meinungsfronten. Und zwar wegen einer Hochschulgruppe, die es noch nicht so lange gibt, die aber gehörig polarisiert: die Hochschulgruppe der „Partei“. Früher hat es nicht viel Mühe gebraucht, um Jungsozialisten (Jusos) Mitglieder des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS) — dem damaligen linken Block — auf einen Nenner zu bringen. Dies misslang aber zunehmend, als die Partei-Hochschulgruppe mit ins Spiel kam. Zwischen der Partei und dem SDS herrscht schon seit Langem eine offener Feindseligkeit. Es fing damit an, dass der SDS bei den Gremienwahlen im Jahr 2014 eine Verstrickung zwischen studentischen Medien und der Partei-Gruppe anprangerte. Damals warb die Satire-Partei mit selbstgedrehten Werbevideos, einem SDS-Mitglied erschien das suspekt. Zu hochwertig war ihm die Aufmachung — die Moritz-Medien müssten also nachgeholfen haben. Da jedwede Beweise fehlten, wurde das Thema nach einer kurzen Stupa-Debatte vom Tisch gekehrt. Mehrere (kleinere) Scharmützel folgten. Als in diesem Jahr im Alternativen-Wahlheft dazu geraten wurde, auf keinen Fall die Partei zu wählen, wusste auch der letzte Student, dass sich Partei und SDS nicht sonderlich leiden können. Im April findet das Stupa-Wochenende auf Rügen statt. Dort treffen sich die neuen Stupisten, um sich für die Legislatur zu beraten. Dann wird es auch zu einem Kompromiss kommen müssen — bei der Wahl des Stupa-Präsidenten. Die unterschiedlichen Lager sollten sich auf die Suche nach einem Mittelweg machen. Mounir Zahran (20) studiert in Greifswald Politikwissenschaft und arbeitet als Kolumnist für die OSTSEE- ZEITUNG. Foto: Peter Binder OZ

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