Nach Störaktion: Bache in Greifswald Eldena zieht sich zurück

Immer häufiger wurden in den vergangenen Wochen Wildschweinrotten mitten am Tag in Wohngebieten gesichtet. Besonders oft waren die Tiere im Ortsteil Eldena unterwegs. Nachdem sich eine Bache mit ihrem Nachwuchs dort in der Nähe des Studentensteigs niedergelassen hatte, wurde dieser Weg gesperrt. Wie die Stadtverwaltung nun mitteilt, habe sich die Bache nach den Störaktionen des Wildtiermanagers Heiko Gust zurückgezogen und sich einer anderen Rotte angeschlossen. Der Studentensteig ist nun wieder passierbar. Auch die Bache mit ihren Frischlingen im Umfeld des Berufsbildungswerkes hat das Gelände mittlerweile verlassen, wie die Stadt weiter mitteilt. Derzeit sind mehrere Wildschweine und ihre Frischlinge in der Nähe der Schönwalder und Koitenhäger Landstraße unterwegs. Diese ziehen sich in Richtung Festspielplatz zurück. Auch hier wird Heiko Gust die Rückzugsorte weiter stören, um sie aus dem Stadtgebiet zu vertreiben. Der Wildtiermanager appelliert erneut an die Hansestädter, sich vor allem in der Dunkelheit auf unbeleuchteten Wegen sehr achtsam zu verhalten und die Tiere nicht zu füttern. Weitere Maßnahmen, um gegen die aktuelle Wildschweinplage vorzugehen, beinhalten ein Wildschweinfütterungsverbot, das die Verwaltung erlassen hat. Dieses Verbot erfasst auch das Auslegen von Futter- und Lebensmitteln. Die Ordnungswidrigkeit kann mit einer Geldbuße von bis zu 5000 Euro geahndet werden. CDU-Fraktion: Verwaltung solle Bejagung der Tiere prüfen: Derweil spricht sich die CDU-Fraktion für härtere Maßnahmen aus. In einer Beschlussvorlage fordert die Partei die Stadtverwaltung auf, ein Konzept zu erarbeiten, das eine effektive Reduzierung des Wildschweinbestandes ermöglicht. Geprüft werden solle auch die Möglichkeit einer Bejagung im Stadtgebiet. In befriedeten Gebieten wäre dies laut Bundes- und Landesjagdgesetz in Ausnahmefällen beispielsweise bei Gefahr in Verzug oder aus Gründen der Tierseuchenbekämpfung möglich. Städte wie Berlin verfügen bereits über einen Stadtjäger. Lesen Sie auch Videos zeigen Wildschweine mitten in Greifswald: Bürger haben Angst Wildschweinplage in Greifswald: Wer ist dafür verantwortlich? Tipps: So können Greifswalder ihr Grundstück wildschweinsicher machen Die Tierschutzpartei appelliert an die Vernunft und Empathie der Greifswalder. „Die wohl größte Befürchtung ist, dass es immer mehr werden, ginge man nicht gegen sie vor“, sagte Anja Hübner von der Partei in einem Statement. „Diese Angst ist aber völlig unbegründet. Wildschweine leben in festen Familienstrukturen, die Jungtiere wandern ab, sobald sie alt genug sind. Das heißt: Die Rottengröße bleibt relativ konstant, nur sehr selten gibt es sogenannte Überläufer.“ Von OZ