Das hat Seltenheitswert. Biere aus aller Welt, regionaler Kaffee, südamerikanischer Mate-Tee, wilde Erdnüsse, Sandwiches, Pinchos und Empanadas in einem Laden – ein Stück Urlaubsgefühl für den Magen. Das Café „Mal anders“ in der Rotgerberstraße gegenüber dem Kino will seinem Namen gerecht werden. „Wir wollten uns einen Laden suchen, um uns zu verwirklichen“, sagt Inhaber Bernd Klassen (57).
Günstige Lage zwischen Audimax und Campus
Der Laden bietet im Verkaufsbereich Plätze in Sesseln, auf Stühlen oder Hockern mit Fensterblick. Es wirkt gemütlich, an den Wänden hängen Poster mit grinsenden Schimpansen oder einem Zigarre rauchenden Herrn mit Hut. Noch laufe das Geschäft für den Anfang Februar eröffneten Laden an. „Die Tage werden immer besser und die Leute, die reinkommen immer vielseitiger. Einfach klasse!“, freut sich Bernd Klassen. Klassen zählt auf das besser werdende Wetter und die günstige Lage zwischen dem Audimax in der Rubenowstraße und dem neuen Campus am Ernst-Lohmeyer-Platz. In der Seitenstraße sei die Miete zudem fünf- bis sechsmal günstiger als in der Haupteinkaufsmeile.
Selbst gebackene Törtchen im Regal
Der gebürtige Berliner zog mit seiner Partnerin Martina Schiesen vor fünf Jahren nach Jarmen. Dort bauten sie ein Haus aus. Klassen fand ein neues Hobby. „Ich hatte angefangen, Espressomaschinen zu sanieren.“ Schiese arbeitete lange Zeit als Handelskauffrau. Die gelernte Konditorin backte aber privat regelmäßig Törtchen mit Yoghurt und Quarks. „Drumherum entschlossen wir uns, ein Geschäft aufzubauen“, sagt Bernd Klassen. Die beiden wollen den mediterranen und auch den lockeren südamerikanischen Flair in Greifswald leben. In Südamerika waren sie bisher nicht, seit 12 Jahren sind sie aber Salsatänzer, würden so viele Südamerikaner kennenlernen. Passend dazu die Empanadas, gefüllte Teigtaschen mit Fleisch in verschiedenen Varianten, vegetarisch und vegan. Neben Snacks gibt es jeden Tag ein Mittagessen, Suppe, das Angebot wechselt. Wichtig für Klassen: Zutaten müssten „wertig“ sein. Heißt: Keine Discounter-Produkte.
Kein WLAN – Gäste sollen sich unterhalten
Veranstaltungen wie Lesungen oder regelmäßige Stammtische kann sich Bernd Klassen vorstellen. Austausch ist ihm wichtig. Als Berliner kennt er Bilder von nebeneinander sitzenden Menschen, die nur auf ihren Laptop oder ihr Smartphone starren. Die Gegenlösung: Das „Mal anders“ ist WLAN-freie Zone. „Hier wird nicht nur gegessen, hier soll auch geredet werden.“
Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr, Sonnabend 10 bis 18 Uhr. Adresse: Rotgerberstraße 5, Telefon: 03834 4423514.
Christopher Gottschalk