Nordischer Klang immer populärer

Die Kombination funktionierte fantastisch. Mit peppigem schwedischen Countrypop der „Bandettes“ und finnischem Soul der „Half Past Never Band“ erzielte der Nordische Klang am Sonnabend generationsübergreifend eine Punktlandung. „Wir werden immer mehr ein Festival für alle Greifswald. Das hat sich in diesem Jahr gezeigt“, äußert der Festivalleiter Prof. Marko Pantermöller. Von einem Saisonende wollte er im St. Spiritus aber noch nicht sprechen. Acht Veranstaltungen stünden noch bis Anfang Juni aus. Dennoch steht fest: Die Erwartungen der Macher sind übertroffen worden. Genaue Besucherzahlen liegen aber derzeit noch nicht vor. Sicher ist: 2014 ist ein sehr erfolgreiches Jahr. Alle drei Gastspiele im St. Spiritus waren ausverkauft. Im vollen E-Werk in der Marienstraße präsentierte das Mika Huusari Quartett seinen Accordeon Jazz. Im dicht besetzten Koeppenhaus fand die Vorstellung der von Studenten der Universität Greifswald erarbeiteten Kurzgeschichtensammlung „Neue Nordische Novellen IV“ statt. Klingendes Weltkulturerbe brachte der Nordische Klang mit dem setukesischen Chor Sosaro aus Estland in den großen Saal des Theaters Vorpommern. Als pubertäres Gepiepse entpuppte sich dagegen der Gig des im letzen Jahr mit dem Estonian Music Award ausgezeichnete Popsternchen Iiris. Estland erhielt 2014 anders als in den vergangenen Jahren wieder einen großen Fokus auf seine Kultur. „Es ist auf alle Fälle ein Teil des Nordens. Wir wollen dieses Land dauerhaft dabeihaben“, äußerte Marko Pantermöller dazu. Drei Festivaltage wurden für diesen Schwerpunkt eingeräumt. Zwei Tage nahm sich die estnische Botschafterin Dr. Kaja Tael dafür Zeit, eröffnete zwei Ausstellungen und diskutierte am Institut für Fennistik und Skandinavistik der Universität Greifswald über estnische Sprache im Kontext mit. „So etwas ist bei Diplomaten selten“, äußert der Festivalleiter. „Estland gehört zu Europa und wir haben uns immer als ein nordisches Land gefühlt“, sagte Kaja Tael. Die Botschafterin verwies auf die lange Geschichte zwischen den Universitäten Dorpat (Tartu) und Greifswald. „Wir sind Marko Pantermöller sehr dankbar. Er hat die Verbindung in all den Jahren am Leben erhalten“, so die Botschafterin. Selbst in finanziell schwierigen Zeiten. „Für uns war dieses Jahr sehr wichtig“, erzählte der Kulturattaché Harry Liivrand. Dabei soll es nicht bleiben. „Wir wollen ein fester Kooperationspartner für den Nordischen Klang werden“, fügte er hinzu. Der diesjährige mehrtägige Auftritt sei daher kein Zufall gewesen. Wenn Finnland im Herbst zu Gast bei der diesjährigen Frankfurter Buchmesse ist, wird der Nordische Klang seinen Band „Neue Nordische Novellen IV“ mit vorstellen. Das Gastland für 2015 ist derzeit noch im Gespräch. Die Leitung des Festivals für Kultur aus Nordeuropa wird zurück in die Hände des Greifswalder Skandinavisten Prof. Joachim Schiedermair gehen. Auf jeden Fall sollen alle nordischen Staaten beim 25. Jubiläum in zwei Jahren zusammen den Ehrenvorsitz des Nordischen Klangs übernehmen. Das könnte sich beim Vorsitz des Nordischen Klangs widerspiegeln. Wir wollen Estland dauerhaft dabeihaben.“Marko Pantermöller, Festivalleiter Uwe Roßner

Greifswald - Nordischer Klang immer populärer