Land fördert Loitzer Hochwasserschutz

Manchmal muss sich Innenminister Lorenz Caffier (CDU) wie der Weihnachtsmann vorkommen: Wenn er zum Beispiel in seinem Dienstschlitten durchs Land kutschiert und Fördermittelbescheide überreichen darf. Schönere Geschenke können sich klamme Kommunen kaum vorstellen. Gestern war wieder so ein Tag. Caffier drückte seinem Parteifreund, dem Loitzer Bürgermeister Michael Sack, einen Bescheid über mehr als 171 000 Euro in die Hand. Das Geld geht in den Bau einer Hochwasserschutzanlage zwischen Loitz und dem nahen Dörfchen Vorbein. „Weihnachten 2014 hatten wir mit Hochwasser zu kämpfen“, berichtete Sack und zeigte Fotos von Häusern, denen das Wasser bedrohlich nah kam, und von überfluteten Wiesen. „Wegen Starkregen führte die Ibitz zu viel Wasser“, erklärte er und präsentierte auch Bilder vom noch viel schlimmeren Sommerhochwasser 2011. Betroffen waren vor allem der Brandmühlendamm, die Lange Reihe und Flächen am Wall entlang. Damit die Situation kontrollierbar wird, bauen die Loitzer auf dem Weg von der Umgehungsstraße in Richtung Vorbein ein Sperrwerk. Bei der geplanten Sanierung der Ibitz sollen die vorhandenen Durchlässe aus Beton und die Uferbefestigungen erneuert werden. Der 1,3 Kilometer lange Graben fließt südwestlich von Loitz und mündet am Bollwerk in die Peene. Die Baumaßnahme, die im Oktober begann und im Mai fertig sein soll, kostet mehr als 1,1 Millionen Euro. Der Eigenanteil, den die Stadt aufbringen muss, liegt bei 200 000 Euro. „Das sind Ausgaben ohne Erträge“, gab Sack zu bedenken. „Dafür müssen wir zwar keine Kredite aufnehmen, aber wir werden es in absehbarer Zeit tun müssen, um unsere Ausgaben finanzieren zu können.“ Eben weil es um die Finanzen der Kleinstadt nicht allzu gut bestellt ist, konnte das Land noch weitere Fördermittel bewilligen. „Die stammen aus dem Kofinanzierungsfonds“, sagte Caffier. Aus diesem Topf werden Mittel für Projekte bereitgestellt, die arme Kommunen sonst niemals umsetzen könnten, weil trotz hoher Förderquote der Eigenanteil nicht mehr gestemmt werden kann. 50 Millionen Euro will das Land in der laufenden Legislatur über den Fonds verteilen. Gut möglich, dass sich die Loitzer erneut um Mittel bewerben. Denn das Sperrwerk, mit dem bei Starkregen der Pegel der Ibitz reguliert werden kann, ist nur eine von zwei Maßnahmen zum Hochwasserschutz. Die zweite umfasst Baumaßnahmen im Stadtgebiet. Wann diese erfolgen sollen, ist noch nicht klar. Die Kosten sind allerdings schon abschätzbar: zwei Millionen Euro. Hoher Fördermittelanteil 1 135 000 Euro kostet die aktuelle Baumaßnahme insgesamt. Darin enthalten sind neben dem Eigenanteil in Höhe von 200 000 Euro auch Förderungen des Landes. Den Löwenanteil von rund 767 000 Euro sponsert das Landwirtschaftsministerium. Aus dem Kofinanzierungsfonds kommen rund 171 000 Euro. 30 Quadratkilometer ist das Einzugsgebiet der Ibitz groß. Kai Lachmann

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