Plattenbau in Schönwalde inspiriert junge Künstler

Seit Anfang April werden zehn Wohnungen in der Makarenkostraße 43b vorübergehend als Ateliers genutzt. „16 Künstler und Studenten der Medien-Informatikschule realisieren dort Installationen, malen, fertigen Collagen und fotografieren oder sind anderweitig kreativ“, berichtet Projektleiterin Stefanie Riech. „Kunst im Block“ heißt das Projekt, das dank einer Reihe von Kooperationspartnern möglich sei. Die Räume stellt die Wohnungsbau- und Verwaltungsgesellschaft Greifswald (WVG) zur Verfügung. Später soll auch dieser Block saniert werden. „Das ist für 2015 geplant“, informiert WVG-Sprecherin Jana Wöller. „Bis dahin lassen wir den Block in Ruhe.“ Es entstünden derzeit Konzeptateliers, die für kostenlose Führungen in den beiden letzten Juniwochen zur Verfügung stünden, erläutert Riech. „Dann wird das Ergebnis der Arbeiten auch in einer Ausstellung allgemein zugänglich sein. Auch bewegte Bilder gibt es dann zu sehen.“ In den beiden Wochen Ende Juni sollen besonders Bewohner, Kindergärten und Schulen das von den Kunstwerkstätten erarbeitete Führungsangebot nutzen, wirbt Riech. Einblicke gewährten die Künstler schon bei sonntäglichen Frühstücken. „Das ist ein guter Ort für Kunst“, sagt Astrid Brünnemann (37). Die freischaffende Künstlerin hat in Greifswald studiert und wurde für das Projekt eingeladen. „Ich will eine Malparty geben und gestalte daher selbst nicht zuviel“, erzählt sie. „Ich arbeite vorwiegend mit anderen Künstlern und anderen Menschen zusammen.“ Leider seien die Schönwalder bisher etwas zurückhaltend. Wenn doch jemand spontan vorbeischaue, dann sei die Reaktion schon positiv. „Die Zusammenarbeit im Block mit den anderen Künstlern ist spannend“, schätzt der in Stralsund geborene Jörg Neumann ein. Der 28-Jährige studiert noch am Caspar-David-Friedrich-Institut und würde später gern freischaffend arbeiten. Für das Projekt Kunst im Block bekommt Neumann ein Stipendium. „In Greifswald ist es sehr schwer, ein Atelier zu bekommen“, sagt der Masterstudent. Um so mehr freue er sich über die Beteiligung am Projekt „Kunst im Block“. Neumann schafft so etwas wie einen Kunsttempel mit viel schwarzer Farbe, zum Teil irritierenden Beigaben wie Handschuhen mit Messern in den Fingern, Gasmaske oder einem Stahlhelm. „Den habe ich im Ryckwäldchen gefunden“, erzählt er. „Die Gasmaske steht für Atemlosigkeit, für einen Filter zur Umwelt. Ich will zum Nachdenken anregen.“ Auch Pauline Stopp (25) nutzt für ihre Kunst im Wohnblock Gegenstände, die sich für ihre Installation eignen. „Ich habe rosa Wände vorgefunden und gestalte mit Strümpfen meiner Oma gewissermaßen einen Wäscheboden“, beschreibt sie. Die Greifswalder Masterstudentin des Friedrich-Institutes findet den DDR-Plattenbau „faszinierend und anregend“. Stopp kommt aus dem Erzgebirge und hat in Schneeberg schon einen Bachelor in Angewandter Kunst erworben. Führungen: ☎ 885 888 • Informationen zum Projekt: http://kunstimblock.wordpress.com/ Der DDR-Plattenbau ist als Ort einfach faszinierend.“Pauline Stopp (25), Kunststudentin Eckhard Oberdörfer

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