SNT bleibt dabei: Lage schuld am Callcenter-Aus

Das Callcenter von SNT in der Gützkower Landstraße wird zum Ende dieses Monats stillgelegt. Alle 260 Mitarbeiter haben die Kündigung erhalten (die OZ berichtete). Viele von ihnen wollen dagegen klagen. Ihre Klage muss spätestens bis zum 6. März 24 Uhr beim Arbeitsgericht in Stralsund vorliegen. Wie SNT-Sprecherin Jutta Lorberg mitteilte, erfolgt die Betriebsstilllegung zum 31. März — „unabhängig von Kündigungsfristen. Abfindungen werden spätestens einen Monat nach dem jeweiligen Austrittstermin gezahlt.“ Lorberg betont erneut, dass tatsächlich die geografische Lage Greifswalds für die Schließung des Callcenters ausschlaggebend war. „Es war immer schwieriger, Auftraggeber vom Standort Greifswald zu überzeugen. Auftraggeber wollen die Standorte besuchen, in denen ihr Kundenservice bearbeitet wird und müssen dort auch regelmäßige Schulungen abhalten“, sagt sie. Der Aufwand, einen Standort wie Greifswald abseits üblicher Reiserouten zu besuchen, sei aber verhältnismäßig groß. Definitiv ausschließen will die SNT-Sprecherin, dass die Standortschließung im Zusammenhang mit dem Verkauf von SNT durch die niederländische KPN-Gruppe an die Livia-Gruppe mit Sitz in München stehe. Auch das Auslaufen der Fördermittelbindung habe keinen Einfluss auf die Stilllegung gehabt. Das Wirtschaftsministerium in Schwerin hatte auf OZ-Nachfrage mitgeteilt, dass insgesamt 1,3 Millionen Euro Förderung ausgereicht wurden. Das stimme nicht, meint Lorberg: Die SNT Deutschland AG habe die SNT Greifswald GmbH, die damals noch info.portal GmbH hieß, Ende 2003 erworben. 2004 und 2005 habe es sachkostenbezogene Fördermittel in Höhe von 161221 Euro gegeben. Danach habe die SNT Greifswald GmbH lediglich 284400 Euro lohnkostenbezogene Fördermittel erhalten. Cornelia Meerkatz

Greifswald - SNT bleibt dabei: Lage schuld am Callcenter-Aus