Stichwahl wird kein CDU-Selbstläufer

Insel Usedom Michael Sack (CDU) 34,4 % Axel Gerold (AfD) 23,4 % Dirk Scheer (parteilos) 13,5 % Monique Wölk (SPD) 13,3 % Ulrike Berger (Grüne) 9,8 % Kai Uwe Ottenbreit (parteilos) 4,6 % Andreas Suttor (parteilos) 1,0 % Wahlbeteiligung: 31,8 % Loitz Michael Sack (CDU) 68,8 % Axel Gerold (AfD) 9,0 % Dirk Scheer (parteilos) 14,2 % Monique Wölk (SPD) 3,8 % Ulrike Berger (Grüne) 3,2 % Kai Uwe Ottenbreit (parteilos) 0,7 % Andreas Suttor (parteilos) 0,3 % Wahlbeteiligung: 34,7 % Vorpommern-Greifswald gesamt Michael Sack (CDU) 41,5 % Axel Gerold (AfD) 15,7 % Dirk Scheer (parteilos) 15,1 % Monique Wölk (SPD) 12,5 % Ulrike Berger (Grüne) 11,4 % Kai Uwe Ottenbreit (parteilos) 3,0 % Andreas Suttor (parteilos) 0,8 % Wahlbeteiligung: 32,3 % Hansestadt Greifswald Michael Sack (CDU) 32,1 % Axel Gerold (AfD) 8,4 % Dirk Scheer (parteilos) 20,8 % Monique Wölk (SPD) 11,8 % Ulrike Berger (Grüne) 23,7 % Kai Uwe Ottenbreit (parteilos) 2,4 % Andreas Suttor (parteilos) 0,8 % Wahlbeteiligung: 35,1 % Nach der Wahl ist vor der Wahl: In zwei Wochen, am 10. Juni, gehen der Christdemokrat Michael Sack und der AfD-Kandidat Axel Gerold in die Stichwahl für das Amt des Landrates im Kreis Vorpommern-Greifswald. Laut vorläufigem Wahlergebnis erreichten sie die meisten Stimmen. Sack bringt es auf 41,5 Prozent, Gerold auf 15,7. Bei der CDU herrscht zuversichtliche Stimmung. „In 14 Tagen machen wir den Sack zu“, hatte Michael Sack am Sonntagabend in Loitz in Anspielung auf seinen Namen gesagt. „Damit das gelingt, ist viel Arbeit vonnöten. Die Stichwahl wird kein Selbstläufer.“ Aus diesem Grund habe er für den bevorstehenden Wahlkampf erneut 14 Tage Urlaub eingereicht. Bis zum 10. Juni will er neue Wahlplakate aufhängen, Veranstaltungen und Gesprächsrunden besuchen. „Und ich werde an Haustüren klingeln und mit den Bürgern sprechen“, so Sack. Außerdem will er das Gespräch mit den anderen Parteien sowie den drei Einzelkandidaten suchen. „Ich möchte ein Landrat für alle Bürger sein. Da gehört es dazu, sie mit einzubeziehen“, betont der 44-Jährige. Hochburgen des Christdemokraten waren seine Heimatstadt Loitz und die Umlandgemeinden, aber auch die Gemeinden des Amtes Lubmin sowie die Städte Wolgast, Anklam und Gützkow. Deutlich anders präsentierte sich das Wahlverhalten in der Hansestadt Greifswald, wo Ulrike Berger für die Grünen hinter Michael Sack den zweiten Platz holte. Berger ist in Greifswald sehr bekannt und als ehemalige Landtagsabgeordnete eine Sympathieträgerin. Für die Stichwahl sieht es so aus, als hätte der CDU-Mann die besseren Chancen – auch dank der gestern öffentlich gewordenen Unterstützung durch die FDP und des Drittplatzierten Dirk Scheer sowie von Andreas Suttor, ebenfalls Einzelkandidat. SPD und Grüne denken offiziell noch über eine Wahlempfehlung nach. Teile der SPD um den Chef der Kreistagsfraktion Norbert Raulin haben aber bereits Hilfe für Michael Sack zugesagt. Noch nicht positioniert haben sich die Linken. Der AfD-Kandidat wiederum ist mit dem Einzug in die Stichwahl sehr zufrieden. „Ich habe meine persönliche Messlatte und auch die meiner Partei übersprungen“, teilt er mit. Wie er den Wahlkampf in den nächsten zwei Wochen gestalten will, „dazu kann ich mich noch nicht äußern, weil mir innerparteiliche Rückmeldungen fehlen“. Fakt ist, dass die AfD im Landkreis mehrere Hochburgen besitzt. Dazu gehört erneut die Gemeinde Garz auf Usedom, wo Axel Gerold 53,8 Prozent holte. Auch in Wolgast, wo Sack mit 34 Prozent Sieger wurde, ist die AfD stark. Sie erreichte dort 22,8 Prozent. Ähnlich sieht es in Ueckermünde aus. Für Heringsdorfs Bürgermeister Lars Petersen (CDU) war die geringe Wahlbeteiligung die größte Enttäuschung. „Der Landrat und der Kreis sind relevant für Haushalt, für Kreisstraßen und somit für Dinge in der Gemeinde. Man meckert, geht aber nicht wählen. In den sozialen Medien lässt es sich ja auch leichter schimpfen“, sagt Petersen. Mit dem Wahlergebnis – CDU-Mann Sack holte in Heringsdorf 651 von 1917 Stimmen – ist Petersen zufrieden. Das starke AfD-Ergebnis mit 482 Stimmen für Axel Gerold kommentiert der Bürgermeister so: „Sicher wirft das wieder einen kleinen Fleck auf uns. Ich bin mir aber sicher, dass Michael Sack der neue Landrat wird.“ Dass der AfD-Kandidat in den Gemeinden des Usedomer Südamtes die zweitmeisten Stimmen bekommen hat, begründet Südamtsvorsteher Karl-Heinz Schröder (CDU) mit der Unzufriedenheit der Bürger. „Sie fühlen sich vergessen, wenn es um den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur geht. Das ist eine Protestwahl. Vom Landrat wünsche ich mir noch mehr Druck in Richtung Schwerin.“ Als „erschreckend“ bezeichnet Christian Höhn, Vorsteher des Usedomer Nordamtes, das gute Ergebnis der AfD in den fünf Nordgemeinden. Bis auf Karlshagen (Platz 3) landete der AfD-Kandidat immer auf Platz 2. Wahlforum: Am 5. Juni veranstaltet die OZ ein Forum mit beiden Kandidaten in Greifswald, St. Spiritus, Lange Straße 49/51. Cornelia Meerkatz und Henrik Nitzsche

Insel Usedom
Michael Sack (CDU)
	34,4 %
Axel Gerold (AfD)
	23,4 %
Dirk Scheer (parteilos)
	13,5 %
Monique Wölk (SPD)
	13...

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