Studentinnen organisieren Reste-Essen auf dem Markt

Vier Studentinnen der Universität Greifswald organisieren am 11. Juli den Aktionstag ,Greifswald isst auf‘. Sabine Lüdecke, Jana Otten, Annekatrin Ritze und Saskia Rösch sind im Master-Studiengang Nachhaltigkeitsgeographie eingeschrieben und wollen mit ihrem Projekt auf die zunehmende Lebensmittelverschwendung in der Gesellschaft aufmerksam machen. Die Beweggründe dafür sind vielfältig. Weltweit werden jährlich 1,3 Milliarden Tonnen der produzierten Lebensmittel weggeworfen — zwei Drittel davon sind vermeidbar. Dieser „Abfall“ entsteht nicht nur in Fabriken, Gastronomien oder Supermärkten, sondern auch durch die Endkonsumenten. Deutsche Privathaushalte werfen pro Jahr rund 6,6 Mio. Tonnen noch genießbarer Lebensmittel im Wert von etwa 25 Milliarden Euro weg. Gründe dafür gibt es viele — falsche Lagerung der Lebensmittel, zu große Einkäufe und unübersichtliche Kühlschränke, Unsicherheit in Bezug auf das Mindesthaltbarkeitsdatum oder der Kauf von eigentlich zu großen, aber billigeren Packungen. „Schon aus sozio-ethischen Gründen wie Armut und Unterernährung in vielen südlichen Ländern ist diese Verschwendung nicht tragbar“, heißt es seitens der Studentinnen. Außerdem gehen sämtliche Energien, Kosten und (natürlichen) Ressourcen, die entlang der Wertschöpfungskette von Lebensmitteln entstehen und genutzt werden, verloren. In diesem Kontext ergeben sich Umweltauswirkungen wie der Verlust der Artenvielfalt oder klimaschädliche CO2-Emissionen. Mit dem geplanten Aktionstag wollen die Studentinnen über die Ursachen und Folgen der Lebensmittelverschwendung aufklären und somit die Greifswalder Bevölkerung für einen nachhaltigeren Lebensmittelkonsum sensibilisieren. Außerdem soll über die Möglichkeiten jedes Einzelnen zur Reduktion von vermeidbaren Lebensmittelabfällen informiert werden. Zu diesem Zweck wird am 11. Juli von 12 bis 17 Uhr ein großes Reste-Picknick auf dem Greifswalder Marktplatz stattfinden, zu dem alle Interessierten eingeladen sind. Hierzu sollen allerdings keine neu gekauften Lebensmittel mitgebracht werden sondern aus Lebensmittelresten zubereitete Speisen und Obst, Gemüse oder Brot, das vor dem Verderben sonst nicht mehr verbraucht werden könnte. Abgerundet wird das Picknick durch verschiedene Anschauungsobjekte sowie Infomaterialien. ar OZ

Greifswald - Studentinnen organisieren Reste-Essen auf dem Markt