In Greifswald kommen in dieser Woche 58 Jugendliche aus fünf europäischen Ländern zusammen, um sich unvoreingenommen kennenzulernen und miteinander ihre Vorstellungen von einer besseren Welt zu teilen. Dabei entstehen Freundschaften, die weit über Ländergrenzen hinaus gehen.
Die e.p.a. (european play work association), ein europaweites Netzwerk von Jugend- und Stadtteilinitiativen, organisiert jedes Jahr solche internationalen Jugendbegegnungen – in diesem Jahr eine Woche in Hamburg und erstmals auch eine in Greifswald. Eine bewusste Wahl: „Fremdenfeindlichkeit ist im Nordosten Deutschlands ja ein Problem“, sagt Christa-Berta Kimmich, eine der Organisatoren, und fügt hinzu: „Die Greifswalder waren uns gegenüber aber bisher sehr offen.“
Teilnehmerin Dariia Lavrentieva aus Kiew gefällt, dass man in diesem Projekt die Personen aus anderen Ländern persönlich kennenlernt und sich so ein eigenes Bild von ihnen machen kann. Dies sei oft ein anderes, als die einheimischen Massenmedien verbreiten. Die 19-Jährige bringt es auf den Punkt: „Wir aus der Ukraine und die Teilnehmer aus Russland haben gemerkt, dass wir im Grunde ziemlich gleich sind. Wir haben dieselben Wurzeln, eine sehr ähnliche Kultur und sprechen sogar dieselbe Sprache. Wir können nicht wirklich verschieden sein, wir stehen uns emotional und kulturell sehr nah.“
Tobias Gürtler