Wildschweine an Deich in Wackerow bei Greifswald aktiv

Die erhöhte Wildschweinpopulation bereitet den Greifswaldern viele Probleme. Die Schwarzkittel dringen bis in Gärten vor, werden regelmäßig am Ochsensteg von Ladebow nach Wieck gesichtet. In dieser Woche tauchte ein Video in den sozialen Netzwerken auf, das zeigt, wie eine Horde Wildschweine mitten am Tag über die Pappelallee fegt. Geteilt wurden die Aufnahmen von der Greifswalder FDP-Politikerin Katja Wolter. Wann das Video entstanden ist und wer es gemacht hat, ist nicht klar. Auf Anfrage teilt die Stadt mit, dass es sich bei den Tieren aus dem Video höchstwahrscheinlich um Frischlinge aus dem letzten Jahr handelt. Erst kürzlich warnte die Stadt vor einer Bache, die in der Nähe des Berufsbildungswerkes ihre Frischlinge zur Welt brachte. Dass sich Wildschweine nun wieder vermehrt in der Nähe der gut besuchten Pappelallee aufhalten, empfindet Katja Wolter als „extrem gefährlich. Als Mutter würde ich mein Kind dort nicht mit dem Fahrrad lang fahren lassen. Irgendetwas muss getan werden“, sagte sie gegenüber der OZ. Dass am Deich am Südrand von Wackerow jetzt auch die Wildschweine kräftig gewühlt haben, bereitet Anwohnern Sorgen. Die Tiere nahmen sich glücklicherweise nicht den Bereich zum Ryck, sondern den zu den Gärten auf ihren Grundstücken vor. Lesen Sie auch: Immer mehr Wildschweine in Greifswald: Bache bekommt Junge mitten in der Stadt Schweinpest: Jäger in MV am Limit Anwohner: So schlimm war es noch nie: „Nach meiner Erinnerung gab es so etwas bisher nicht“, sagt Anwohner Prof. Jürgen Kohler. „Das tut dem Deich sicher nicht gut.“ Gefragt seien die Jäger, meint er. Allerdings gehe er davon aus, dass nichts passiert, weil man weder etwas höre, noch sehe. OZ hat sich an den Leitenden Verwaltungsbeamten des Amtes Heiko Burgas gewandt. Der Wackerower Bürgermeister habe von den Schäden durch die Schwarzkittel noch nichts gehört, berichtet er. Wildschweinprobleme in Wackerow seien auch ihm bisher nicht gemeldet geworden. Wenn es Probleme mit diesen Tieren gebe, spreche er mit den Vorsitzenden der jeweils zuständigen Jagdgenossenschaft, schildert Burgas das Vorgehen. Wasser- und Bodenverband ist nicht zuständig: In der Vergangenheit habe es bereits auf der Insel Koos und an Deichen der Gemeinde Mesekenhagen Schäden durch Tiere gegeben. Wenn dadurch der Hochwasserschutz nicht mehr gewährleistet sei, könnte sogar das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Natur gefragt sein. Aktuell kenne niemand solche Probleme – auch nicht mit Biberbauwerken im Amtsbereich. Der Wasser- und Bodenverband Ryck-Ziese sei nicht zuständig, sagt Geschäftsführerin Katja Bodenhagen. Dort wo gebaut wurde wie hier in Wackerow, sei der betreffende Abschnitt rechtlich ein Weg und kein Deich und falle daher in die Zuständigkeit der Gemeinde, was den Unterhalt betrifft. Bodenhagen bestätigt, dass es schon zu Schäden an Deichen durch die Tiere im Binnenland gekommen sei. Auf den Kosten bleibe der Wasser- und Bodenverband sitzen“. Von Eckhard Oberdörfer und Christin Lachmann