Wissenschaftler der Uni Greifswald erhalten Förderung

Zwei Wissenschaftler der Universität Greifswald erhalten die Opus Magnum-Förderung der Volkswagen-Stiftung. Die Stiftung unterstützt den Politikwissenschaftler Hubertus Buchstein und den Rechtswissenschaftler Joachim Lange. Beide sind Professoren an der Universität der Hansestadt und arbeiten an Buchprojekten. Die Opus Magnum-Förderung zielt darauf ab, beiden Freiräume für die Arbeit an den wissenschaftlichen Werken zu verschaffen. Mit dem Fördergeld werden Vertretungsprofessuren finanziert. Professoren arbeiten an wissenschaftlichen Buchprojekten: Wie die Universität mitteilt, erhält Hubertus Buchstein die Förderung für sein „The ,Man of Darkness’ and the ,Ugly Jew’: Carl Schmitt and Otto Kirchheimer“ titelndes Buchprojekt und Joachim Lege für seine „Neue Juristische Methodenlehre“. Die Autoren werden für zwölf beziehungsweise 18 Monate gefördert. „Fragen der Methodenlehre beschäftigen mich schon seit meinem Studium. Besonders geprägt hat mich dabei, dass unklares juristisches Denken letztlich zum Missbrauch des Rechts führt – nicht zuletzt in der Zeit des Nationalsozialismus. Es ehrt mich sehr, dass die Volkswagen-Stiftung den, wenn man so will, aufklärerischen Ansatz meines Projekts offenbar für förderungswürdig hält“, kommentiert Joachim Lege, Inhaber des Lehrstuhls für Öffentliches Recht, Verfassungsgeschichte, Rechts- und Staatsphilosophie an der Greifswalder Universität die Unterstützung durch die Volkswagen-Stiftung. Hubertus Buchstein: Ein Buch für ein internationales Publikum: Für sein Buchprojekt „The ,Man of Darkness’ and the ,Ugly Jew’“ – übersetzt „Der ,Mann der Dunkelheit’ und der ,unangenehmen oder auch gefährliche Jude’“ wertet Hubertus Buchstein bisher nicht bekanntes Archivmaterial aus, um die Beziehung zwischen Carl Schmitt (1888 –1985) und Otto Kirchheimer (1905 – 1965) näher zu ergründen. Schmitt gilt als einer der umstrittensten deutschen Staats- und Völkerrechtler des 20 Jahrhunderts, der sich ab 1933 für das NS-Regime engagierte. Kirchheimer war dagegen Staats- und Völkerrechtler mit sozialistischer Gesinnung. Das Verhältnis zwischen den beiden sehr verschiedenen Theoretikern von Recht und Politik in seinen verwickelten theoretischen, politischen und persönlichen Dimensionen will Hubertus Buchstein mit seinem Buchprojekt umfassend nachzeichnen sowie historisch und politiktheoretisch einordnen. „Das Verhältnis zwischen Schmitt und Kirchheimer lässt sich am besten als ein von den dramatischen politischen Ereignissen der Jahre 1925 bis 1965 geprägtes Wechselbad beschreiben“, sagt er. „Mit der Opus Magnum-Förderung kann ich meine 2018/19 in New York begonnenen Studien über die Beziehungen zwischen zwei bedeutenden politischen Denkern des 20. Jahrhunderts zu einem Buch für ein internationales Publikum zusammenführen“, so der Professor vom Institut für Politik- und Kommunikationswissenschaft weiter. Lesen Sie auch: Greifswald: Cheplapharm sichert sich Rechte an Epilepsie-Medikament Opus-Magnum-Initiative gibt es seit 2012: Die Initiative „Opus Magnum“ der Volkswagen-Stiftung gibt es seit 2012. Sie unterstützt Professorinnen und Professoren der Fachgebiete Geistes-, Kultur- und Gesellschaftswissenschaften, die ein größeres wissenschaftliches Werk verfassen wollen. Mit dem Fördergeld, das laut Stiftung bis zu 180 000 Euro betragen kann, werden Vertretungsprofessuren, deren Weiterbildung sowie die an den Buchprojekten arbeitenden Wissenschaftler für bis zu 18 Monaten unterstützt. Von OZ