Alpensinfonie zum Auftakt

Das Philharmonische Orchester Vorpommern ist gefragt. Das bestätigt der bisherige Anklang. Innerhalb der letzten zwei Jahre verdoppelten sich die Besucherzahlen in dieser Sparte des Theaters Vorpommern. Für die unter dem Stichwort „bürgerlIch“ stehende Spielzeit 2014/ 15 stellen Golo Berg und die Musikdramaturgin Katja Pfeifer jetzt ein Repertoire aus Meisterwerken und reizenden Neuentdeckungen vor. „Wir versuchen, die Musikgeschichte immer wieder neu zu beleuchten“, so Berg. Im anlaufenden Konzertjahr soll es dazu sieben Philharmonische Konzerten, eine fünfteilige Kammermusikreihe und zusätzliche Verpflichtungen geben. Ein Ausrufezeichen will bereits das Eröffnungskonzert der Spielzeit am Freitag in der Marienkirche setzten. Auf Anton Bruckners 8. und Gustav Mahlers 2. Sinfonie folgt Richard Strauss opulente Alpensinfonie op. 64 als musikalischer Gipfelsturm. Fotografien von Tobias Melle werden dieses klangliche Erlebnis optisch bereichern. Die erneute wie freudig erwartete Zusammenarbeit mit dem Stettiner Orchester der Opera na Zamku wird auch die Richard Strauss Gesellschaft erleben, die in dieser Woche zu Ehren ihres Jubilars tagt. Die Kooperation mit den polnischen Kollegen ist Golo Berg wichtig: „Es ist unser Alleinstellungsmerkmal.“ Auf diese Weise lernen die Zuhörer neben den Alpen auch die Hohe Tatra in den Stücken der renommierten polnischen Komponisten Mieczyslaw Kalowicz und Ignacy Jan Paderewski kennen. Spannende Solisten bieten die Philharmonische Konzerte. Als Interpret von Dmitri Schostakowitschs 1. Violinenkonzert präsentiert sich der Konzertmeister des Philharmonischen Orchesters Vorpommern, Mika Seifert. Einen Lkw muss der Münchner Schlagzeuger Peter Saldo mieten, um das nötige Instrumentarium für das „Feuerwerk“ des Katalanen Ferran Cruixent um sich zu haben. Mit Peter Bruns gibt einer der führenden deutschen Cellisten den Solopart von Edward Elgars romantischem Cellokonzert op. 85. Bei einem Klavierwettbewerb in Japan lernte Golo Berg das faszinierende Spiel des aufstrebenden Pianisten Ilya Rashkovskiy kennen und lud ihm mit Sergej Prokofjews anspruchsvollem Konzert op. 26 ein. Dank der Unterstützung von Panasonic gastiert die japanische Violinistin Yoé Miyazaki mit Antonin Dvoráks a-Moll-Konzert. Ein Wiedersehen gibt es mit Matthias Kirschnereit im letzten Philharmonischen Konzert, das die Musikkultur Frankreichs mit der russischen an der Wende zum 20. Jahrhundert gegenüberstellt. Als Partner für andere Kulturinstitutionen vor Ort bringt sich das Orchester wieder gern bei der nächsten Bachwoche und dem Nordischen Klang ein. Zudem ist eine Musical-Operetten-Gala gemeinsam mit den Solisten des Hauses geplant. Im Ozeaneum wird die Reihe „Philharmonic +“ fortgesetzt. Am 1. November kommt dafür die Weltklassesängerin Jocelyn B. Smith an den Sund. Anfang Januar 2015 geht das Enthusiastenorchester mit den Proben für das Sommerkonzert in die zweite Runde. Uwe Roßner

Stralsund - Alpensinfonie zum Auftakt