Anklamer planen Windpark bei Kirch Baggendorf

Um es vorweg zu nehmen: Während der jüngsten Versammlung der Gransebiether Gemeindevertreter waren die Besucher ausnahmsweise in der Überzahl. Ein Thema der Tagesordnung schien auf besonders großes Interesse zu stoßen: Die Firma Notus energy Wind GmbH, die in der Region Windkraftanlagen aufstellen möchte, wollte sich und ihr Projekt der Öffentlichkeit vorstellen. Seine Firma plane den Aufbau von Windkraftanlagen auf einer Fläche von 137 Hektar auf einem Areal, das sich zwischen Kirch Baggendorf, Wendisch Baggendorf, Leyerhof und Bassin befindet, informierte Notus-Projektentwickler Dirk Daetz während der Sitzung in Kirch Baggendorf. „Bei der Geschäftsstelle des regionalen Planungsverbandes in Greifswald haben wir beantragt, diese Fläche als Windkrafteignungsgebiet aufzunehmen“, erläuterte Daetz. Bis zur Realisierung des Windparks könnten zwei bis drei Jahre vergehen, sagte Daetz und unterstrich: „Wir stehen erst am Anfang.“ Notus werde aber noch in diesem Jahr Bauanträge stellen. Geplant seien acht bis zwölf Windenergieanlagen, informierte Dirk Daetz. Die jeweils auf drei Megawatt ausgelegten Türme würden inklusive Rotor bis maximal 200 Meter Gesamthöhe erreichen. Die Abstände der Windmühlen zu Ortslagen würden 1000 Meter und zu Einzelgehöften 800 Meter betragen. Die Firma Notus energy Wind habe ihren Sitz in Anklam, beschäftige etwa 22 Mitarbeiter und bestehe schon seit 15 Jahren, informierte Daetz. Man begleite Projekte „von der Planung bis zum Stromverkauf“. Als Gemeindevertretung sehe man das Projekt positiv, erklärte Ute Lachmann (CDU), Bürgermeisterin der Gemeinde Gransebieth, zu der auch der Ortsteil Kirch Baggendorf gehört. „Wir haben hier keine Industrie, um die Finanzen der Gemeinde aufzubessern“, sagte sie. Und in Richtung Windkraftgegner betonte die Bürgermeisterin: „Irgendwoher müssen wir ja unsere Energie beziehen. Keiner will zu Hause nur bei Kerzenlicht sitzen.“ Früher habe jeder die Autobahn gewollt, aber eben nicht in seiner Nähe. Versammlungsbesucher Helmut Hennel aus Kirch Baggendorf beeindruckte das wenig. Er stellte fest, dass alles mit Windmühlen zugepflastert werde, und die Bürger könnten sich nicht wehren. Ute Lachmann brachte dann die Idee einer „Bürgerwindmühle“ ins Spiel, wobei „sich jeder finanziell beteiligen kann.“ Dabei gehe es im Einzelnen nicht um fünf, sondern eher um 50000 Euro, sagte die Bürgermeisterin der OZ. Wie die OZ von Projektentwicklungsleiter Franz-Robert Liskow erfuhr, rechnet Notus energy für das Kirch Baggendorfer Vorhaben mit Investitionen in Höhe von 50 Millionen Euro. Peter Franke

Kirch Baggendorf - Anklamer planen Windpark bei Kirch Baggendorf