Auf der Suche nach dem Traumberuf

Die Schüler des Grimmener Gymnasiums absolvieren gerade ihr zweiwöchiges Betriebspraktikum. „Ich finde die beiden Wochen wirklich sehr wichtig, weil es eine seltene Chance ist, seinen Wunschberuf durch praktische Arbeit kennenzulernen“, sagt der 17-jährige Friedrich Griwahn. Der Gymnasiast nutzt das zweiwöchige Praktikum, um einen Einblick in die IT-Branche (Informationstechnik) zu bekommen. „Mich hat dieses Gebiet schon immer sehr interessiert, aber jetzt sehe ich das erste Mal, wie facettenreich der Beruf ist“, so der Elftklässler. Beim Grimmener Unternehmen „Wolters Computersysteme“ schnuppert er genauso wie Mitschüler Ole Prehs (18) rein: „Die Mitarbeiter geben sich wirklich sehr viel Mühe und wir durchlaufen alle Bereiche, so dass ich mir bisher schon ein sehr gutes Bild machen konnte“, ist Ole Prehs mit dem Praktikum sehr zufrieden. Optimal würde das Praktikum natürlich das bereits bestehende Interesse am Beruf bestätigen. Jedoch können andere Erfahrungen für die Gymnasiasten viel wichtiger sein. „Ich arbeite zwei Wochen im Lackierfachbetrieb Ambrosi. Es ist nicht der Beruf, den ich später einmal machen möchte. Trotzdem finde ich es wichtig, zu Schulzeiten auch einmal körperlich zu arbeiten, damit ich dann weiß, was mich später erwartet“, sagt John Pagels. Der 17-jährige Grimmener möchte Mechatroniker werden und weiß, worauf es ankommt: „Jeder sollte hin und wieder auch die Ferien nutzen, um praktische Erfahrungen zu sammeln“, findet der Gymnasiast. „Ich habe gemerkt, dass die verarbeitende Tätigkeit im Bereich Design nichts für mich ist“, zieht William Machel ein Zwischenresümee seiner Arbeit bei „KiKo-Werbung“. Der 17-Jährige sieht das Praktikum dennoch sehr positiv. „Zumindest weiß ich jetzt, dass ich später lieber organisieren und planen, als verarbeiten möchte“, so der Trebelstädter. Auch für die Unternehmer ist es eine große Chance, rechtzeitig mit jungen Leuten ins Gespräch zu kommen. „Es ist ganz schwierig, geeignetes Fachpersonal zu bekommen, darum war ich gerne bereit, einen Praktikanten zu nehmen. Vielleicht wird so das Interesse für eine spätere Ausbildung geweckt“, sagt Andreas Edelmann, der in Sachen Photovoltaikanlagen für die Planung, Montage und den Vertrieb zuständig ist. „Ich möchte später Menschen in einem medizinischen Beruf helfen“, erklärt Anna Marie Pralow. Die 17-Jährige hat sich schon über viele Berufe informiert. „Was genau ein Ergotherapeut macht, wusste ich zuvor nicht. Im Praktikum habe ich aber sehr viel darüber erfahren“, sagt sie und hat einen Wunsch: „Schön wäre es, wenn man diese praktische Erfahrung nicht direkt vor den Ferien hätte , da es direkt im Anschluss interessant wäre, von den Eindrücken der Mitschüler zu hören.“ Geradezu begeistert ist Xenia Brandenburg: „Ich möchte an der Stralsunder Fachhochschule „Regenerative Energien“ studieren und muss dafür ein Praktikum nachweisen“, erklärt die 17-jährige Schülerin. Zum einen habe ich dies jetzt gleich miterledigt und außerdem sehr viel über meinen Traumberuf erfahren“, so die Praktikantin bei der „M&S Gruppe“ in Grimmen. Zahlen zum Gymnasium 61 Schüler des Grimmener Gymnasiums absolvieren derzeit ihr zweiwöchiges Betriebspraktikum. Die Betriebe sind in Grimmen, den umliegenden Gemeinden und Städten, aber auch auf der Insel Rügen und sogar in Hamburg. Für die Gymnasiasten ist es das zweite Praktikum während ihrer insgesamt zwölfjährigen Schulzeit. 429 Schüler der Klassenstufen sieben bis zwölf besuchen das Grimmener Gymnasium. 74 Schüler zählt der Abiturjahrgang 2014. Raik Mielke

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