Eine 77 Jahre alte Frau aus Grimmen verlor 18 000 Euro an einen Fremden: Am Donnerstagnachmittag informierte ein Mitarbeiter der Sparkasse in Grimmen die Polizei über einen möglichen Enkeltrickversuch. Eine Kundin wollte für ihre angebliche Nichte Geld abheben, da sie dieser nach einem Autounfall finanziell helfen wollte.
Frau übergab Bargeld an einen fremden Mann
Wie sich während der Anzeigenaufnahme herausstellte, hatte die Frau allerdings kurz zuvor 18 000 Euro in bar an eine fremde Person übergeben. Ein angeblicher Notar hatte ihr am Telefon erklärt, dass die erste Summe noch nicht ausreiche und sie ihrer Nichte noch etwas mehr „borgen“ müsse. Der Abholer des Bargelds war ein Mann, der Arbeitskleidung trug. Wie sich im Gespräch herausstellte, hat die Betroffene zwar wirklich eine Nichte. Mit dieser habe sie nach eigenen Angaben aber kaum Kontakt.
Die Polizei warnt
Die Polizei rät eindringlich, ein gesundes Misstrauen zu entwickeln: „Würde mich dieser angebliche Verwandte wirklich plötzlich anrufen und um eine hohe Geldsumme bitten, obwohl ich mit demjenigen sonst kaum Kontakt habe?" Gehen Sie nie auf Geldforderungen am Telefon ein. Geben Sie nie Kontodaten preis. Sagen Sie im Zweifel, dass sie zurückrufen. Und klären sie in dieser Zeit bei ihren richtigen Verwandten unter der ihnen bekannten Telefonnummer, ob jemand aus der Familie wirklich in (finanziellen) Schwierigkeiten steckt. Und schämen Sie sich nicht, die Polizei einzuschalten, obwohl sie bereits jemandem zugesagt haben, Geld zu überreichen. Sollten Sie Zweifel haben, ob sich wirklich ein Familienangehöriger irgendwo gerade in Not befindet und Hilfe braucht, dann reden Sie mit Angehörigen und der Polizei.
Anzeigen häufen sich
Zusätzlich zu diesem Fall gibt es derzeit eine Vielzahl von Anrufversuchen im Bereich von Neubrandenburg. Das hohe Aufkommen an Anzeigen zu Enkeltrickversuchen bei der Polizei legt die Vermutung nahe, dass sich derzeit auch potenzielle Abholer im Bereich Neubrandenburg aufhalten und auf ihren „Einsatz“ warten.
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Von Carolin Riemer