Der Kaschower Michael Remer investiert in Gutsgold-Gelände

Die Michael Remer GmbH wird das leerstehende Gutsgold-Gelände in Grimmen „An den Kammern“ übernehmen. Gestern unterzeichnete Remer deshalb einen städtebaulichen Vertrag mit der Stadt Grimmen, der die Entwicklung des des 7,5 Hektar großen Geländes der ehemaligen Geflügelschlachterei absichern wird. „Den Kaufvertrag habe ich bereits vor vier Wochen unterschrieben und eine Teilsumme angezahlt. Wir kaufen das Objekt vom Insolvenzverwalter des Gutsgold-Betriebes“, sagt Remer, zu dessen Familien-Firmengruppe sechs Unternehmen gehören. Unter anderem auch der Golfpark Strelasund in Kaschow und die UTL Verarbeitungs- und Dienstleistungs GmbH. UTL — ein Unternehmen, das 1991 gegründet, bisher in Reinberg tätig ist und sich mit Renaturierung, Landschaftsbau, Erd- und Wasserbau beschäftigt — soll auf jeden Fall an den Standort Grimmen umziehen. „Wahrscheinlich auch eine zweite Firma, vielleicht die Remer und Schröder Kaschower Agrar KG“, plant er. „Wir als Firma freuen uns, dichter an Grimmen heranzukommen und die Vorteile der Autobahn-Nähe noch besser nutzen zu können. Das bringt uns erhebliche Kosteneinsparungen“, sagt der Seniorchef. Mehr als eineinhalb Jahre lang hätten sich die Kaufverhandlungen hingezogen, berichtet er weiter. Mehrere Interessenten hätten das Angebot geprüft. Der Kaufvertrag werde rechtskräftig, wenn der Bebauungsplan da ist. „Die Kosten für diesen B-Plan, der ebenfalls noch in diesem Jahr rechtskräftig werden soll, übernimmt Herr Remer“, sagt Stadträtin Heike Hübner. Die Planungshoheit bleibe bei der Stadt, aber man werde eng zusammenarbeiten. Der B-Plan werde dann den Stadtvertretern zur Bestätigung vorgelegt. Remer will mit dem Innenausbau beginnen. Etwa ein Hektar des Geländes ist unter Dach. Remer: „In den bestehenden Hallen können wir vielleicht schon bald anfangen. Immerhin werden sie zukünftig völlig anders genutzt als bisher und viele Umbauarbeiten sind nötig.“ Das sei auch dringend notwendig, sagt Bürgermeister Benno Rüster (CDU). Denn die Bauhülle sei durch das Leerstehen bereits beschädigt, beispielsweise das Dach undicht, Heizung und Kühllager kaputt. Außerdem hätten sich zuletzt die Einbrüche gehäuft. „Deshalb sichern wir das Objekt jetzt mit neuer Technik“, fügt Remer an. Wie viel Geld Remer für den Kauf des Objektes ausgibt, will er nicht verraten. Nur so viel: Etwa noch einmal die gleiche Summe will er investieren. Welche Unternehmen außer den zur eigenen Firmengruppe gehörenden einziehen werden, ist noch nicht völlig klar. Das hänge natürlich auch vom B-Plan ab. Aber die unterschiedlich großen Hallen würden vieles ermöglichen, ist der Kaschower überzeugt. Aus dem Kühllager könne bei Bedarf beispielsweise ein Speditionslager werden. Geflügel-Schlachterei Gutsgold 1990 übernahm der französische Konzern Doux 140 Mitarbeiter der ehemaligen VEB Geflügelwirtschaft. 230 Männer und Frauen waren zwischenzeitlich angestellt. 2001 zog Gutsgold aus der alten Schlachterei an der Umgehungsstraße — noch heute eine Ruine — in das neue Betriebsgebäude im Gewerbegebiet „An den Kammern“. 35 Millionen DM wurden in diese neue Betriebsstätte investiert. 2011 wurden der Schlachtbetrieb in Grimmen eingestellt und die letzten 100 Mitarbeiter entlassen. 2015 kauft die Michael Remer GmbH die Immobilie. Almut Jaekel

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