Die Abrafaxe kämpfen in Stralsund gegen das Böse

Die Abrafaxe sind das Kult-Comic der DDR schlechthin. Bis heute werden neue Folgen gedruckt, die monatlich neu erscheinenden Hefte gehören deutschlandweit zu den am meisten verkauften. Aber das Musical „Die Abrafaxe und das Geheimnis der Zeitmaschine“ ist nicht nur etwas für eingefleischte Fans. Auch Nichtkenner werden ihren Spaß haben, wie Regisseur Matthias Thieme verspricht: „Es ist ein Stück für die ganze Familie.“ Nach der Uraufführung am 14. Juni in Greifswald kommt das Stück jetzt nach Stralsund. Premiere ist am kommenden Donnerstag um 19 Uhr. Es stammt aus der Feder von Sascha Löschner. Der Chefdramaturg am Theater Vorpommern war als Kind selbst Abrafaxe-Fan. Die Musik schrieb Sebastian Undisz, der gleichzeitig musikalischer Leiter ist und sein sechsköpfiges Orchester auf der Zeitmaschine platziert hat. „Jeder Song ist ein Ohrwurm“, verspricht Thieme. Mit den Abrafaxen zieht nach einigen Jahren Pause erstmals wieder eine hochklassige Theaterproduktion auf die Open-Air-Bühne, die auf der Wiese vor dem Hansa-Gymnasium aufgebaut wird. Eine Low-Budget-Produktion sind die Abrafaxe keineswegs. Regisseur Thieme ist froh, nicht zu wissen, wie teuer seine Inszenierung ist: „Dann könnte ich mich nicht auf das Stück konzentrieren, würde mir ständig Sorgen machen.“ Die 20 Schauspieler auf der Bühne werden in etwa 100 Kostüme schlüpfen. Die wichtigsten sind dabei ohne Frage die der drei Helden Abrax (Sören Ergang), Brabax (Dennis Junge) und Califax (Friederike Ziegler). „Der Zuschauer, der die Abrafaxe noch von früher kennt, muss sofort das Aha-Erlebnis haben, wenn die drei auf die Bühne kommen und sich sagen ,Ja genau das sind sie“, erklärt Christopher Melching seinen Anspruch. Er ist für Bühne und Kostüme zuständig, hat viel mit dem Mosaik-Verlag zusammengearbeitet, der die Rechte an den Abrafaxen hat. „Wir haben eine Kooperation mit dem Verlag“, erklärt Melching. Das Theater Vorpommern muss nichts bezahlen, um das Stück aufführen zu dürfen. Den Herausgebern war jedoch wichtig, dass die Abrafaxe tatsächlich nah am Original umgesetzt werden. „Wir haben das Stück, die Handlung und das Aussehen der Abrafaxe vorgestellt. Der Verlag war davon sehr angetan“, sagt Thieme. Die Handlung ist schnell erklärt: Der schlimme Verbrecher Lennox ist aus dem Gefängnis geflohen. Die drei Helden Abrax, Brabax und Califax machen es sich zum Auftrag, das Problem zu lösen. Sie beschließen, nach der Zeitmaschine zu suchen, die in den Gemäuern der Bibliothek versteckt sein soll. Mit ihr können sie in der Zeit rückwärts reisen, um den Ausbruch des Bösewichtes zu verhindern. Aber wie es scheint, ist Lennox ihnen zuvorgekommen und hat die Zeitmaschine zuerst gefunden. Die drei jagen ihm hinterher durch die Zeit und landen dabei unter anderem im Jahr 1973 auf Hawaii, direkt beim Auftritt der Rocklegende Elvis Presley. Dort treffen die Abrafaxe auch auf Maxi (Christiane Schulz), in die sich Abrax verguckt und die er flugs in der Zeitmaschine mit in die nächste Epoche nimmt. Während die Geschichte komplett neu ist, also in keinem Abrafaxe-Heft steht, gibt es Maxi tatsächlich. Und zwar in der zweiten Abrafaxe-Reihe, die nach der Wende aufgelegt, aber nach zehn Heften wegen mangelnden Erfolgs eingestellt wurde. Für das Bühnenstück ist eine sich anbahnende Liebesgeschichte aber ein absolutes Muss, wie Regisseur Thieme findet. Ob es den Abrafaxen gelingt, Lennox zurück ins Gefängnis zu bringen, wird nicht verraten. Nur soviel: Kampfchoreograph Jan Bernhardt sorgt dafür, dass auf der Bühne ordentlich Action zu sehen ist und beim großen Gladiatorenkampf im Circus Maximus in Rom die Schwerter und Schilde klirren. So wird gespielt Premiere auf der Hansa-Wiese in Starlsund: Donnerstag, 26. Juni, 19 Uhr. Weitere Vorstellungen in Stralsund: 27. Juni, 19 Uhr, 28. Juni, 19 Uhr, 29. Juni, 16 Uhr Weitere Vorstellungen in Heringsdorf, Sportplatz an der Seebrücke: 26. August, 19 Uhr, 27. August, 19 Uhr, 28. August, 19 Uhr und 29. August, 16 Uhr Katharina Degrassi

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