Ein Hauch „Normalität“ beim Sprung ins kühle Nass

In diesem ersten Jahr des neuen Jahrzehntes waren es die kleinen Sachen, die wieder mehr an Bedeutung gewonnen haben. Lange Zeit war so nicht klar, ob es in Corona-Zeiten überhaupt eine Badesaison in Grimmen geben könnte. Es gab sie – zum Glück! Aus Ungewissheit wurde pure Entspannung: Mit dreiwöchiger Verspätung konnte am 20. Juni endlich die Badesaison im Grimmener Naturbad starten. Zuvor herrschte eine wochenlange Ungewissheit. Kann das Freibad der Trebelstadt überhaupt öffnen? Es konnte! Und dies war für mich eine der schönsten Nachrichten des Jahres. In „normalen“ Jahren nimmt man solch eine Öffnung häufig emotionslos hin. Dabei ist es etwas Großartiges, dass man in einer kleinen Stadt wie Grimmen nach getaner Arbeit ins kühle Nass springen kann. In diesem Jahr war die Freude über die Öffnung aber eine andere. Nach Wochen der Zeit im Homeoffice sehnten sich viele Menschen der Stadt nach Normalität. Einfach mal ins Freibad gehen und einen entspannten Sonnentag genießen. Eine Bahn schwimmen und den Kopf freibekommen – ein herrliches Gefühl. Zwar musste man sich an diverse Regeln halten und auch auf die kleinen Snacks aus dem Naturbad-Kiosk verzichten. Dafür freute man sich umso mehr, dass man überhaupt die Erfrischung des angestauten Trebelwassers genießen konnte. Einer der wenigen erfreulichen Fakten in den zurückliegenden zwölf Monaten: Man lernte die zur „Normalität“ gewordenen Sachen wieder mehr schätzen. Darum war dieser kurze und in anderen Jahren sicher kaum erwähnenswerte Schwimmbadbesuch auch mein Highlight des Jahres 2020. Ein Jahr, in dem Kleinigkeiten einen großen Wert hatten. Lesen Sie auch Grimmen: Das sagt Glawe über das Impfen, den Handel, Investitionen und fehlende Ärzte in seiner Heimatstadt Gewerkschaft warnt vor Mangel an Seniorenwohnungen in Vorpommern-Rügen Grimmener Urgestein lebt für den Sport Von Raik Mielke