Erdöler feiern ihr Museum

Glück auf — die traditionelle Begrüßung der Bergmänner war jetzt in Reinkenhagen immer wieder zu hören. Am Tag des Bergmanns feierte Reinkenhagen das zwanzigjährige Bestehen des Erdölmuseums. Mit einem Glockenschlag wurde die Feierstunde eröffnet, zu der Wirtschaftsminister Harry Glawe, Landrat Ralf Drescher, Bürgermeister Helmut Krüger und weitere Gäste aus der Gemeinde sowie Mitglieder des Fördervereins Erdöl und Heimat begrüßt wurden. Sundhagens Bürgermeister Helmut Krüger würdigte die historische Bedeutung der Erdölförderung für die Region: „Die 60er-Jahre waren davon geprägt, das viele Familien hier in Reinkenhagen eine neue Heimat gefunden haben. In der einstigen Ackerbürgerstadt Grimmen entstand ein kleines Industriegebiet in der Stoltenhäger Straße". Einst hatten rund 2300 Menschen eine Arbeit durch die Erdölindustrie in Reinkenhagen und Grimmen. Der vorpommersche Landesteil hat eine fünfzigjährige Tradition in der Erschließung des Erdöls. „Ich danke allen, die es ermöglicht haben, diese Geschichte hier in Reinkenhagen zu bewahren. Dieses Gut ist nicht hoch genug einzuschätzen", sagte Harry Glawe. Das Erdölmuseum sei eine aktive Bildungsstätte, die leider noch zu wenig für Unterrichtszwecke genutzt werde. „Dieses Museum hat eine große Bedeutung für die Region. Es ist ein kleines und mit viel Fachkenntnis geführtes Museum. Sie können stolz darauf sein, dass Sie hier ein Stück lokaler Geschichte bewahren", würdigte Landrat Ralf Drescher die Ehrenamtler des Fördervereins. Neunundneunzig Mitglieder hat der sehr aktive Verein, viele von ihnen sind allerdings mittlerweile älter als siebzig Jahre. Umso höher ist das Engagement der Mitglieder einzuschätzen. Rund dreitausendfünfhundert Exponate der Erdölgeschichte werden im Museum auf kleinstem Raum präsentiert. Diesen Fundus nutzt auch das deutsch-kanadische Unternehmen CEP. Von der Firma war Tiefbohringenieur André Beck am Sonntag zu Gast. „Wir kombinieren das alte Wissen mit moderner Technik. Hier ist nicht nur ein Wissenschaftsfundus, sondern hier sind auch Leute mit Erfahrung." 2011 hatte der gebürtige Bayer erstmalig Kontakt zum Reinkenhäger Erdölmuseum. „Wir nutzen täglich das Produkt Erdöl und setzen uns viel zu wenig damit auseinander, wo es herkommt. Viele Bedenken lassen sich ausräumen, wenn man zeigt, wie es gefördert wird." Beck wünscht sich auch, dass das Thema Erdöl mehr im Schulunterricht integriert wird. Dass Interesse bei jungen Leuten da ist, bewiesen die vielen Gäste. Einer von ihnen war Sten Rabsch, der sich ausführlich vonVereinsmitglied Bernd Schöne die Funktionsweise der riesigen Spülpumpe aus dem Jahr 1980 erklären ließ. „Alles hier ist interessant. Das sind beeindruckende Ausstellungsstücke. Die Leute waren früher sehr kreativ", sagte der Zwölfjährige aus Bartmannshagen. Teilweise in Uniformen führten Mitglieder des Fördervereins die Besucher über das Freigelände. Darüber hinaus gab es ein umfangreiches Familienprogramm mit Musik, Oldtimerschau, Feuerwehrtechnik und Kinderanimation. Roswitha Pendzinsky

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