Erdölmuseum um eine Zisterne reicher

Neuestes Ausstellungstück auf dem großen Freigelände des Erdölmuseums in Reinkenhagen ist eine Erdöl- Zisterne. Im Rahmen eines großen Arbeitseinsatzes, bei dem der Landwirtschaftsbetrieb Peter Trimborn mit seiner Technik unterstützte, wurde das Exemplar nun aufgestellt. Es fügt sich in die Reihe der Spezialtechnikgeräte sehr gut ein. Der zehn Kubikmeter fassende Tankfahrzeugbehälter wurde 1984 im VEB Zentrales Reparatur- und Ausrüstungswerk Gommern konstruiert. Im Jahr 1990 erfolgten der Bau und die Montage auf ein Kras-Lkw-Fahrgestell und die Zulassung als Zisterne durch das Staatliche Amt für Technische Überwachung in Magdeburg. „Das Aggregat war noch bis 2014 auf dem Förderfeld in Lütow auf der Insel Usedom im Einsatz. Die Konstruktions-, Zulassungs- und Betriebsunterlagen können im Museum eingesehen werden“, erzählt Bernd Schöne vom Erdöl- und Heimatverein. Eingesetzt wurde es für den Transport von der Fördersonde zur Aufbereitung in der Feldstation. Aber auch an vielen anderen Exponaten im einzigen Erdölmuseum im Osten Deutschlands wurden bei diesem Arbeitseinsatz Farbkonservierungsarbeiten vorgenommen. So erhielt das technische Denkmal „Tiefpumpenantrieb“ frische Farbe. Dem Eruptionskreuz, einem Exponat auf der Denkmalstraße am Dorfanfang in Reinkenhagen widmeten sich Hermann Wiese und Michael Giesa, beide aus Salzwedel. Sie gehören zum achtköpfigen Team aus Salzwedel, das jetzt für drei Tage in Reinkenhagen zu Besuch war. „Ich bin 1965 zum Erdölbetrieb gekommen. Da fühlt man sich einfach verbunden“, sagt der Mann mit der roten Latzhose und dem Spaten in der Hand. An mehreren Stellen wurde auf dem Freigelände des Museums parallele gearbeitet. Gernot Hopf aus Grimmen und Wolfgang Ewert aus Salzwedel kontrollierten dabei die Abspannung an der Sondenreparaturanlage. „Am 1.Mai 1962 bin ich nach Reinkenhagen gekommen und dem Ort treu geblieben, auch wenn ich später nach Salzwedel gegangen bin. Hier bin ich sozusagen groß geworden und fühle mich der Region verbunden“, erzählt der Mann aus tiefsten Herzen. Die Farbinstandsetzung der Anlage wurde jedoch an die Firma Feesmeier aus Kuhlrade übergeben. Mit dem Pinsel ist auch Günter Thomas beim gemeinsamen Arbeitseinsatz unterwegs. „Er ist seit dem 1.Januar 2015 unser einhundertstes Mitglied“, stellt Bernd Schöne den Stendaler vor. „Ich bin 1968 zum Erdöl-Erdgas-Betrieb nach Grimmen gekommen und habe bis zur Rente dort gearbeitet. „Man kennt noch so viele Erdölkumpels von damals. Als Rentner ist das doch ein schönes Hobby. Warum soll ich nicht hier helfen. Das mache ich doch gerne“, sagt der 68-Jährige. „Wenn wir nicht so einen guten Zusammenhalt im Verein hätten, wäre vieles nicht möglich. Jeder bringt sich mit seinen Ideen ein, und wir sind froh, dass uns die Gemeinde die Möglichkeit gibt, aktiv zu sein“, kommentiert Bernd Schöne die Ideale des Erdölvereinslebens. Zum Tag des Bergmanns Anfang Juli besuchen die Reinkenhäger dieses Jahr ihren befreundeten Verein in Salzwedel. Eine Bildungs- und Erlebnisreise führte die ehemaligen Kumpels und ihre Frauen Anfang Juni in die Lausitz. Dort schauten sie sich unter anderem Rückbauprojekte der Braunkohlegewinnung an. Roswitha Pendzinsky

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