Führungen durchs sanierte Gutshaus

Einige heimliche Führungen hat es schon gegeben durch das Bartmannshagener Gutshaus, das im Volksmundauch als Schloss bezeichnet wird. Nun präsentiert die Leitung des DRK-Krankenhauses das denkmalgeschützte Gebäude, in dem sich bis 2002 die Chirurgie des Krankenhauses befand, am 30. August ganz offiziell — am „Tag des Schlosses“. „Wir sind froh und stolz, dass wir diesem traditionsreichen Haus neues Leben einhauchen konnten. Viele Grimmener und Bürger aus der ganzen Umgebung kennen es, sind hier sogar geboren“, begründet der kaufmännische Direktor Mathias Sitterlee seine Freude. Im Dezember 2012 begannen die aufwendigen Sanierungs- und Renovierungsarbeiten nachdem das Haus einige Jahre leer stand (die OZ berichtete). Viele kleine und große historische Details, wie beispielsweise Wand- und Deckentäfelungen oder Dielenfußböden und sogar zwei gusseiserne Heizkörper wurden aufgearbeitet. „Wir haben uns bemüht, die Aufträge an Firmen aus der Region zu vergeben“, informiert Sitterlee. Nun erstrahlt das Schloss in neuem Glanz — sowohl innen als auch außen. Denn auch die Fassade bekam einen Anstrich. Insgesamt 2,8 Millionen Euro hat die Sanierung gekostet. Sie wurde gefördert durch das Land Mecklenburg-Vorpommern und durch den europäischen Landesfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums. Eingezogen ist bereits im April die gesamte Krankenhausverwaltung, die das zweite Obergeschoss nutzt. Im ersten Obergeschoss befindet sich die Physiotherapie des Krankenhauses, die von jedermann genutzt werden kann — ebenso wie die Fitnessräume. Diese befanden sich zuvor im Untergeschoss des 2006 eingeweihten neuen Krankenhauses. „Die Mitarbeiter, Patienten und Sportler sind natürlich begeistert von den hellen Räumen“, erzählt der kaufmännische Direktor. Ebenfalls im ersten Obergeschoss ist ein Sanitätshaus eingezogen. „Damit konnten wir das Angebot in der Patientenversorgung noch erweitern“, sagt Mathias Sitterlee. Lediglich im Erdgeschoss, wo sich nun auch die Notarztwache befindet, gebe es noch freie Räume, für die derzeit noch Interessenten gesucht werden. „Insgesamt 175 Quadratmeter — ausgelegt für eine Doppelarztpraxis“, informiert er. Am 30. August können Besucher alles unter die Lupe nehmen. An diesem Tag werden stündlich Führungen durch die Räume stattfinden. „Diese führen ehemalige Mitarbeitern durch, die bestimmt viele interessante Geschichten und Anekdoten über ihre aktive Zeit in diesem Gebäude erzählen können“, verspricht Sitterlee. Auch Blutdruck- und Blutzuckerkontrolle sind möglich 1903 ließ Arthur Becker das repräsentative, dreigeschossige Herrenhaus in neobarocker Form für 500 000 Goldmark errichten. 1937 wurde die komplette Anlage zwangsversteigert. Genutzt wurde es schließlich bis 1945 als Kaserne des Reichsarbeiterdienstes. 1945 dienten das Gutshaus und die Nebengebäude als Auffangstation für Infektionskranke, erhielten noch im selben Jahr den Status eines Krankenhauses. Am 30. August 2014 finden ab 10.30 Uhr stündlich Führungen durchs Gutshaus statt. Die Notarztwache präsentiert sich und es gibt die Möglichkeit zum Blutspenden und zur Blutdruck- und Blutzuckerkontrolle. Kleine Gäste toben sich auf der Hüpfburg aus, während sich Erwachsene Arbeiten lokaler Künstler anschauen können. Es gibt auch einen Kuchenbasar und Eintopf. Anja Krüger

Bartmannshagen - Führungen durchs sanierte Gutshaus