Leise summen die Nähmaschinen im Gemeinderaum in Abtshagen. 12 Frauen sitzen an der langen Tafel. Die meisten konzentriert an einer der Nähmaschinen. „Wir sind dieses Mal ein paar mehr“, freut sich Juliane Böse vom Verein „Herzenssache – Nähen für Sternchen und Frühchen“. Die junge Frau aus Abtshagen hat am Sonnabend bereits zum vierten Nähtreff eingeladen.
Denn Kleidung, wie Mützen, Jäckchen, Schlafsäcke, und auch sogenannte Inkubator-Beutel für diese kleinen „Wesen“ seien kaum erhältlich, erklärt sie. Genauso, wie es keine Grußkarten mit aufmunternden beziehungsweise Anteilnahme ausdrückenden Worten für deren Eltern gebe. Deshalb wird bei diesen Treffen nicht nur genäht, sondern auch gebastelt. Umso mehr freut sich Juliane Böse, dass sie diesmal Verstärkung auch von Christin Schuldt hat. Die 30-Jährige ist extra aus Hamburg zu diesem Treffen angereist. Im Gepäck: Zahlreiche Bastelutensilien, wie unter anderem zahllose Silikonstempel und Washi-Tape-Rollen. „Ich bin gebürtig aus Glewitz, mein Freund aus Abtshagen“, erklärt sie die Verbindung zum Ort. Ihre Leidenschaft, sich für Kinder zu engagieren, scheint ihr im Blut zu liegen. Sie arbeitet in leitender Funktion bei der Hilfsorganisation „Ein Herz für Kinder“. Und das Basteln: „Das ist ein Ausgleich für mich zum Bürojob“, erzählt sie.
Während die Hamburgerin und auch Juliane Böse liebevoll gestaltete Karten „zaubern“, verarbeiten die anderen Frauen farbenfrohe Stoffe, hauptsächlich mit kindlichen Motiven. „Es sind Spenden, die der Verein bekommen hat“, erklärt Juliane Böse, die sich selbst seit rund zwei Jahren in dem bundesweit agierenden Verein engagiert. Denn nicht jeder Stoff eigene sich für Frühchenkleidung. Diesmal dürfen die Frauen aber auch eine besondere Kleiderspende verarbeiten – ein Brautkleid.
Von Anja Krüger