Gegen schlechtes Image

Bauern bewirtschaften rund 67 Prozent der Gesamtfläche des Landkreises Vorpommern-Rügen. Vor diesem Hintergrund wandte sich der Chef des Kreisbauernverbandes Aurel Hagen im Kreistag gegen Vorurteile und Missverständnisse in der öffentlichen Wahrnehmung der Bauern. „Wir sind weder Umweltverschmutzer noch Tierquäler“, betonte Hagen. So werde im Pflanzenbau heute Dünger genau dorthin gebracht, wo er hin soll. Dies könne mit den Schleuderdüngern aus DDR-Zeiten nicht mehr verglichen werden. Ein strenger rechtlicher Rahmen schreibe außerdem vor, wann und wie viel Dünger wohin auszubringen ist. Dabei unterstützt die Bauern moderne GPS-Technik. In der Tierproduktion stehen Milchkühe heute in großen luftigen Laufställen, wo sie sich frei bewegen können. Zu der immer wieder kritisierten Massentierhaltung sagte Hagen, dass vornehmlich Leute diesen Begriff verwenden würden, die gar nicht wüssten, was so etwas sei. Massentierhaltung, so Hagen, sei ein unklarer und untauglicher Begriff zur Umschreibung unserer Landwirtschaft. Es komme immer darauf an, wie die Haltungsbedingungen für das Einzeltier seien. Die seien in einem modernen Laufstall eben deutlich besser als in einem Anbindestall. Die Lebensmittel- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen, kurz FAO, definiert intensive Tierhaltung als Systeme, in denen zehn Großvieheinheiten — also zehn Rinder — pro Hektar betrieblicher landwirtschaftlicher Fläche überschritten werden. „Es gibt bei uns keinen Betrieb, der dem entspricht“, betonte Hagen. Ebenso wandte er sich gegen den Vorwurf der Vermaisung der Landschaft. In Vorpommern-Rügen werden 13 500 Hektar Silomais angebaut, was sieben Prozent der landwirtschaftlichen Fläche entspricht. ra OZ

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