Gemeinde organisiert Deutsch-Kurse

„Die größte Barriere für die Asylbewerber ist immer noch die Sprache“, ist sich Süderholz‘ Bürgermeister Alexander Benkert (40, CDU) sicher. Deshalb ist er froh, dass sich eine Deutschlehrerin aus Greifswald bereit erklärt hat, dreimal in der Woche in Kandelin einen Deutschkurs für die erwachsenen Flüchtlinge aus der Ukraine zu organisieren, die vor 14 Tagen in der Gemeinde angekommen waren. Dabei helfe einer der Asylbewerber, der schon ein bisschen Deutsch spricht. Die Grundschule habe sofort einen Raum für den Kurs bereit gestellt. Seit der vorigen Woche seien auch drei Kinder der Flüchtlingsfamilien in eine 1., 3. und 4. Klasse der Grundschule sowie weitere in die Regionalschule „Robert Koch“ und in das Gymnasium in Grimmen aufgenommen worden, informiert Benkert. Vor einigen Tagen traf die vierte Familie mit zwei Kindern in Süderholz ein, so dass nun alle vom Landkreis eingerichteten Kandeliner Neubauwohnungen bewohnt sind. „Wir bemühen uns, für sie noch einen Kindergartenplatz zu besorgen“, berichtet der Bürgermeister. Derzeit seien aber alle verfügbaren Plätze vergeben. „Die Mitarbeiter des Hauptamtes, Petra Lucius und Sylvia Remter, kümmern sich um alle behördlichen Angelegenheiten und sind die ersten Ansprechpartner für die Flüchtlinge“, informiert der Bürgermeister. Damit sei von Gemeindeseite jede Unterstützung gegeben. „Aber wir wollen ihnen nicht alles abnehmen.“ Benkert erzählt, dass die Männer aus der Ukraine schon mal bei den Kandeliner Volleyballern vorbeigeschaut und sogar mitgespielt haben. Sie hätten auch gefragt, wo sie sich nützlich machen können. „Wir überlegen, sie im Bauhof mitarbeiten zu lassen. Vorher muss eine Arbeitsschutzbelehrung erfolgen, und wir brauchen Schutzkleidung.“ Die Flüchtlingskinder waren schon beim Fußballmatch dabei. „Wir haben an der Schule auch viele Arbeitsgemeinschaften, in denen sie sich einbringen können“, unterstreicht Benkert und vermutet, dass die Kinder durch die täglichen Kontakte zu den Mitschülern ziemlich schnell Deutsch lernen werden. Benkert hebt die Kirchgemeinde, Gemeindevertreter Göran Herrmann, die Grundschule, den örtlichen Mediziner sowie die Einwohner hervor, die gleich Hilfe geleistet haben. „Es ziehen alle an einem Strang, damit sich die Flüchtlinge möglichst schnell integrieren“, stellt Hauptamtsleiterin Petra Lucius zufrieden fest. In Gesprächen mit Bewohnern des Wohnblocks habe sie keine Vorbehalte, aber viel Zustimmung für die neuen Nachbarn aus der Ukraine erfahren. Flüchtlingsfamilien gut umsorgt Vier Flüchtlingsfamilien aus den Kriegsgebieten in der Ukraine haben in Kandelin Wohnungen bezogen, die der Landkreis für sie eingerichtet hat. Die Gemeinde Süderholz, die Kirchgemeinde, die Schule und engagierte Süderholzer Einwohner halfen bei der Ausstattung. Ein Deutschkurs, den eine Lehrerin aus Greifswald ehrenamtlich anbietet, findet dreimal in der Woche für die erwachsenen Mitglieder der Familien statt. Die Grundschule in Kandelin und weitere Schulen in Grimmen haben die Kinder schon aufgenommen. Christine Drabsch

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