„Gesichter der Seefahrtschule“ in Wustrow

Ehemalige Mitarbeiter der Seefahrtschule haben das marode Gebäude nochmal mit Leben gefüllt. Die Wustrowerin Christina Preußler hat insgesamt 46 Frauen und Männer an ihrem alten Arbeitsplatz fotografiert. Die Bilder „Gesichter der Seefahrtschule“ werden noch bis zum 17. April im Wustrower „Haus des Gastes“ gezeigt. Die Idee dazu hatte die 49-Jährige vor etwa drei Jahren. „Mein Vater war auch Dozent an der Seefahrtschule“, berichtet die Wustrowerin, die wusste das viele ehemalige Mitarbeiter eine besondere Bindung zu dem Gebäude haben. Mit der Unterstützung der Kurverwaltung startete Christina Preußler einen Aufruf. „Das war, als wenn man in ein Wespennest sticht. Die Resonanz war wahnsinnig groß“, berichtet Christina Preußler. Die Voraussetzung für die Teilnahme: Die ehemaligen Mitarbeiter mussten ein altes Arbeitsmittel zum Fotoshooting mitbringen. Die Vielfalt war groß und reichte von einer alten Schöpfkelle bis zu einem Diaprojektor. „Zum ersten Termin kamen gleich 15 Leute“, sagt Christina Preußler. Das allererste Foto sei auf dem letzten Drücker geschossen worden. „Die Sporthalle wurde abgerissen. Wir haben dann ganz schnell dem ehemaligen Sportlehrer Bescheid gesagt. Eine halbe Stunde später stand er mit zwei Bällen da. Da war nur noch eine Wand mit dem Basketballkorb übrig“, erinnert sich Christina Preußler. „Viele haben die Seefahrtschule nach mehr als 20 Jahren wieder zum ersten Mal betreten. Trotzdem habe alle auf Anhieb ihren ehemaligen Arbeitsplatz wieder gefunden. Sie haben zielstrebig auf ihr ehemaliges Büro angesteuert. Dabei wurde das Gebäude ja von innen komplett entkernt“, berichtet die Initiatorin der Ausstellung. Zu den Fotos der ehemaligen Mitarbeiter steht jeweils ein Text. Hier beschreiben die Männer und Frauen, was das Besondere an der Arbeit in der Seefahrtschule war. Dass aus den Fotos einmal eine Ausstellung werden würde, damit hat die 49-Jährige nicht gerechnet. „Wir haben die Bilder 2013 beim Sportlertag zum ersten Mal gezeigt. Das Interesse war riesig.“ Die Konzeption der Ausstellung stammt von Arnt Löber (48). Zwischen den Rahmen mit den Fotos der ehemaligen Mitarbeiter hängen im „Haus des Gastes“ auch Bilder des Fotografen Jürgen Werth. Der 65-jährige Berliner hat die Seefahrtschule von innen fotografiert. Dabei hat er eine spezielle Technik, die HDR-Fotografie, verwendet. Dabei wird ein Motiv mit ganz unterschiedlichen Belichtungszeiten aufgenommen. Die Aufnahmen werden zu einer zusammengerechnet. Anika Hoepken

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