Grimmen: Hillebrand-Gruppe investiert 163 Millionen Euro in Wohnungen

163,2 Millionen Euro. Das ist die gewaltige Summe, die die Hillebrandgruppe um Unternehmer Herbert Hillebrand in den vergangenen Jahren in Mecklenburg-Vorpommern investiert hat. In den Kauf von Immobilien, aber auch in die anschließenden Sanierungen von Gebäuden. Einen Großteil davon im Grimmener Raum, aber auch von Sellin aus auf der Insel Rügen. Vermietung über 97 Prozent: Die Hillebrand-Gruppe hatte Ende Februar 2014 die gesamte Miltzower Wohnungsverwaltung mit etwa 800 Wohnungen gekauft und sich verpflichtet, elf Millionen Euro in den Wohnungsbestand zu stecken. Mittlerweile sind es weitaus mehr geworden. In Grimmen gehören dem Unternehmen rund 500 Wohnungen. Dort soll demnächst in das ehemalige Bahnhofsgebäude eine separate Wohnungsverwaltung einziehen. Das Gebäude hatte Hillebrand wie viele weitere Immobilien in der Stadt ebenfalls erworben. Reinkenhagen, Wittenhagen, Abtshagen, Reinberg, Horst, Brandshagen, Neuendorf, Kandelin, Wendisch Baggendorf – in all diesen Dörfern rings um Grimmen gibt es ebenfalls Hillebrand-Wohnungen. „Und sie sind gut vermietet – natürlich unterschiedlich von Dorf zu Dorf, aber im Durchschnitt zu 97,2 Prozent im Gesamtunternehmen“, sagt der über 80-Jährige, bei dem die Fäden seiner Unternehmensgruppe zusammenlaufen. 2470 Wohnungen gehören zum Hillebrand-Bestand im Land. Jetzt kommen noch mal mehr als 100 in Anklam dazu. „Junge Familien ziehen gern aufs Dorf“, sagt Hillebrand. Dort hätten sie mehr Platz und die Natur vor der Haustür, bestätigt auch seine Tochter Maria Theresa Hillebrand, in der Miltzower Wohnungsgesellschaft für die Vermietung verantwortlich. „Auch weil sie so einen guten Job macht, haben wir so viele Wohnungen vermietet“, sagt der Unternehmer. Gute Infrastruktur gefragt: Aber nicht jedes Dorf werde gleich gern als künftiger Wohnstandort gesehen, wissen beide. Mieter in spe würden zunehmend auf die Infrastruktur achten. Eine Grundschule, wie in Abtshagen, Kitas oder ein Supermarkt vor der Tür, wie in Brandshagen, seien gern gesehen. Auch die Anbindung an Bus und Bahn wäre bei der Vermietung sehr hilfreich. Ein positives Beispiel für die Entwicklung sei die Grimmener Borstschewstraße. Dort hatte Hillebrand zwei Blocks mit 52 Wohnungen gekauft. Nur noch acht davon waren bewohnt. Jetzt stehen nur noch zwei leer, die müssen allerdings noch saniert werden. Dabei werde auf Wünsche der künftigen Mieter eingegangen. „Wohnungsschnitte können verändert, Wohnungen auch mal zusammengelegt werden. So ist jetzt auch mal eine Sechsraumwohnung für eine Familie mit vielen Kindern entstanden. Dafür habe Herbert Hillebrand durchaus Verständnis, sagt er. Immerhin hat er 15 Kinder. Hillebrand: „Grundsätzlich übergeben wir unsere Wohnung immer voll renoviert“. Dabei hätten die neuen Mieter ein Mitspracherecht, welche Böden oder Fliesen verbaut werden. Auch ob Badewanne oder Dusche installiert werden, entscheiden die Mieter mit. In Abtshagen geht die Sanierung weiter: Komplett fertiggestellt seien jetzt die Wohnungen im Wald an der Franzburger Straße in Abtshagen. 24 Wohnungen sind dort saniert worden. „Die Parkplätze werden jetzt gebaut, wenn das Wetter mitspielt“, plant Herbert Hillebrand. Direkt in der Dorflage in Abtshagen gibt es einen ziemlich großen und zentralen Block, der noch nicht hübsch gemacht wurde. „Das ist unser letztes Kind, dort beginnen die Sanierungen demnächst“, plant Hillebrand, der besonders stolz darauf ist, für all die Sanierungen bis auf eine Förderung von zwei Aufzügen keinerlei öffentliche Mittel in Anspruch genommen zu haben. Und noch einen Plan hat Hillebrand: Überall dort, wo die Sanierung noch nicht begonnen hat, wird nicht mehr ohne Balkone gebaut. „Die Menschen wollen Balkone“, sagt er. Unter anderem betrifft das Gebäude in Kandelin und Petershagen. Berufsschule wird 2021 bezogen: Bis Mitte des Jahres sollen die Arbeiten an der ehemaligen Berufsschule in Grimmen abgeschlossen sein. Dort, wo einst Azubis büffelten, entstehen 41 Wohnungen. „Nachfragen hatten wir dort bei den Bauleuten sogar vor Ort. Die ersten Wohnungen werden jetzt bezogen“, erzählt Maria-Theresa Hillebrand. Dort auf dem Außengelände soll übrigens ein ähnlicher Brunnen wie auf dem Grimmener Marktplatz entstehen. „Den finde ich so schön“, begründet der Unternehmer. Die Außenanlagen lägen ihnen sowieso generell sehr am Herzen. Wohnungseingänge, aber auch Stellplätze und Wäscheplätze gehören deshalb immer in die Sanierung. Wohnpark in der Borstschewstraße geplant: Geradezu parkähnlich will Herbert Hillebrand ein Areal in der Grimmener Borstschewstraße gestalten. „Allerdings gehören dort mittendrin der Stadt Grimmen noch sechs Wohnungen. Die würden wir gern kaufen“, wünscht er sich. Bei zwei weiteren Blöcken auf diesem Areal liefen Kaufverhandlungen mit dem Eigentümer. Lesen Sie auch A 20 bei Tribsees: Sperrungen in beide Richtungen ab Montag (1.2.2021) Wittenhagen arbeitet an grünem Strom: Pläne für dieses Jahr Norma-Neubau in Grimmen: So gehen die Arbeiten voran Von Almut Jaekel