Agnes Roither legt Rosen nieder, wo längst hätten Stolpersteine sein können. Seit das Thema in den Medien ist, ist der Mutter aus Sievertshagen bewusst geworden, dass es in Grimmen keinerlei Gedenken gibt. „Die Art wie hier darüber kommuniziert wird ist Verdrängung und keine Aufarbeitung“, sagt sie. Mit der Hilfe von Hobby-Historiker Sven Thurow hat sie Namen und Adressen der Grimmener Juden ermittelt, die einst von hier vertrieben und schließlich im Konzentrationslager in Lublin vergast wurden. Gemeinsam haben die beiden jedem eine Rose gewidmet: Vera, Bärbel und David Davidsohn, sowie Edith Wolff und Emanuel Benger. Seit Jahren schwelt die Debatte um die Stolpersteine. Die Mehrheit der Stadtvertreter hält eine Gedenkstätte für ausreichend.
Dana Frohbös