Grimmen: So schön ist das neue Gesicht des Brillenhauses

Weitsicht zeigen, das ist eine Stärke von Optikermeister Frank Borstel aus Grimmen. Und genau das hat der 55-Jährige nun ein weiteres Mal bewiesen. „Alle 15 Jahre ändert sich etwas Großes in meinem Geschäft“, sagt er und meint in diesem Fall die Sanierung seiner Filiale in Grimmen. Als ältester Laden seiner insgesamt vier Geschäfte, sei die Renovierung an der Zeit gewesen. „Wir haben ihm ein neues Innenleben, ein neues Gesicht, gegeben.“ Eines der modernsten Geschäftshäuser Grimmens: Das „Brillenhaus“ präsentiert sich als eines der modernsten Geschäftshäuser der Stadt. Vor Investitionen schreckt Borstel nicht zurück. „Ich freue mich über jedes moderne Geschäft in Grimmen- letztlich profitieren alle Kaufleute voneinander.“ Während bis zum Jahr 1990 in dem einstigen Kino noch Filme liefen, eröffnete der Geschäftsmann hier das Grimmener „Brillenhaus“ am 11. November 2005. Weitere 15 Jahre später nun also der große Umbau, denn der Zeitgeist habe sich in den vergangenen Jahren geändert. Italienische Lampen und begrünte Wände: Eine riesige und moderne italienische Lampe erhellt den Verkaufsraum und wurde aufwendig an der Decke in sechs Metern Höhe installiert. Dunkle Fußböden in Holzoptik, lederbezogene Wände, ein Tresen, der aus beleuchteten Holzscheiben besteht und Pflanzen, die aus einer Wand zu wachsen scheinen. Im „Brillenhaus“ gibt es viel zu sehen und das Einbüßen der Sehkraft wäre wahrlich ein Verlust. Frank Borstel konnte viele eigene Ideen in die Umgestaltung einfließen lassen, die der Münchener Architekt Stefan Suchanek dann auf das Papier brachte. Doch die Liste der einheimischen Firmen, die in den vergangenen Monaten hier arbeiteten, ist lang. Vor allem die beiden Tischlermeister Thomas Scherlach und Maximilian Friedrich setzten die Planung in die Realität um. Die Elektroinstallation Lebing aus Grimmen setzte die Brillen ins richtige Licht. Das sei in einem Brillenhaus besonders wichtig, denn die Verkaufsprodukte sind klein und Brillen sollen in der Regel nicht zu auffällig sein – es sei denn, sie möchten im Regal die Kunden auf sich aufmerksam machen. Resultat kann sich sehen lassen: Frank Borstel ist froh, dass die Zusammenarbeit so gut klappte und sich das Endresultat wahrlich sehen lassen kann. „Reichenbach Metallbau, KiKo-Werbung, MS Gruppe, Haustechnik Golke aus Abtshagen und nicht zu vergessen, die Möbelpolsterei Lahs aus Elmenhorst, die die alten Kinosessel neu bezogen.“ Frank Borstel streicht liebevoll über die knalligen orangefarbenen Bezüge der historischen Klappstühle. Nun passe die moderne Optik auch zur Firmenphilosophie. Versorgung hörgeschädigter Kinder geplant: Seit mehr als 20 Jahren werden im Brillenhaus Azubis ausgebildet. Von 22 Optikern, besitzen 13 einen Meistertitel. Zwei Optometristen gehören zum großen Team und bieten etliche medizinische Spezialuntersuchungen an. Das „Brillenhaus“ entwickelt sich stets weiter. Seit Januar arbeitet beispielsweise eine Hörakustikerin in Grimmen, die in naher Zukunft auch hörgeschädigte Kinder versorgen kann. Frank Borstel stammt aus einer Familie, die auf eine Optikergeschichte von mehr als 100 Jahren zurückblicken kann. Schon Frank Borstels Uropa fertigte Lorgnetten, sogenannte Stielbrillen, die Ende des 19. Jahrhunderts bis nach England verkauft wurden. „Mein Vater übernahm nach dem Studium in Jena im Jahr 1964 den Optik-Uhren-Schmuck-Laden von Familie Utzat aus Grimmen. Seitdem lebt auch Frank Borstel in der Trebelstadt. Und gerade weil er beruflich viel in der Welt unterwegs ist, reist er immer wieder gern zurück in seine Heimat. Lesen Sie auch Grimmen: So feiern Pflegeheim-Bewohner das 30. Jubiläum Älteste Pommernresidenz ist Haus Demmin Vorpommern-Rügen: bingo-spieler gewinnt mehr als 500 000 Euro Von Carolin Riemer