Grimmen: Tierarzt hat in Corona-Zeiten sogar mehr zu tun

In der Tierarztpraxis von Hans Eckard Lüttkemöller gibt es trotz der andauernden Corona-Krise viel zu tun. „Ich habe das Gefühl, es ist sogar mehr als sonst“, sagt der erfahrene Tierarzt. Und dafür benennt er einige Gründe. Wie hat sich die Arbeit in der Praxis verändert? Was sollten Tierbesitzer auch in diesen Zeiten beachten? Und welche nervigen kleinen Tierchen gerade wieder sehr unangenehm auffallen? Hans Eckard Lüttkemöller gibt einen Einblick in den Alltag in seiner Tierarztpraxis. Genauere Betrachtung der Tiere: An manchen Tagen hat der erfahrene Tierarzt mehr zu tun, als zu Nicht-Corona-Zeiten. „Ich glaube dies liegt daran, dass viele Tierbesitzer nun häufiger zu Hause sind und mehr Zeit mit ihren tierischen Lieblingen verbringen und sie dadurch genauer beobachten“, meint Hans Eckard Lüttkemöller uns sagt: „Da fällt dem einen oder anderen schon mal etwas mehr an seinem Haustier auf.“ Impfungen nicht zu lange aufschieben: In Sachen jährliche Impfung hat Hans Eckard Lüttkemöller eine klare Meinung. „Bei der Grundimmunisierung sollte man sich ziemlich exakt an die zeitlichen Abstände zwischen den Impfungen halten, damit der Wirkstoff optimal wirken kann. Bei der jährlichen Wiederholungsimpfung kann man auch mal einen Monat zu spät dran sein. Jedoch sollte auch diese nicht zu lange aufgeschoben werden.“ Klare Regeln in der Praxis: „Wir begrüßen es sehr, wenn sich die Leute bei uns zuvor telefonisch melden. So können wir den reibungslosen Ablauf besser planen. Wir haben ein kleines Wartezimmer und wollen immer nur eine Person und dessen Tier im Wartebereich haben“, erklärt der Tierarzt. Zudem können so nach jedem Kunden beispielsweise die Türgriffe desinfiziert werden. Hausbesuche nur im Notfall: Eigentlich verzichtet der Tierarzt aus Groß Lehmhagen derzeit auf Hausbesuche. „Aber manchmal geht es eben nicht anders“, sagt er. Erst vor einigen Tagen musste er eine verletzte Katze aus einer Häuslichkeit zur Behandlung in die Praxis holen. „In diesen Fällen betrete ich die Wohnungen nur mit Mundschutz und Handschuhe“, betont der Tierarzt und meint: „Hausbesuche sollten in dieser Zeit aber wirklich die absolute Ausnahme sein.“ Zecken sind schon seit Jahresbeginn enorm aktiv: Für besonders viele Tierarztbesuche seit Jahresbeginn sorgen die überaus unbeliebten Zecken. „Die Temperaturen waren einfach mal wieder zu mild in diesem Winter. Zecken sind ab einer Temperatur von vier Grad aktiv. Derzeit gibt es enorm viele“, betont Hans Eckard Lüttkemöller und empfiehlt: „Man sollte beispielsweise seinen Vierbeiner unbedingt vorbeugend schützen. Nun ist ein Zeckenbiss nicht immer gleich tragisch für einen Hund. In einigen Fällen kann dies aber später zu Knochenentzündungen und anderen Erkrankungen führen.“ Der Tierarzt rät, seinen Vierbeiner regelmäßig abzusuchen und die Zecken zeitnah zu entfernen. Coronaviren bei Tieren schon länger bekannt: Coronaviren sind eine Familie von Viren, deren Vertreter von Fischen über Vögel bis hin zu Säugetieren zahlreiche Arten von Wirbeltieren befallen können. Die Folgen einer Infektion können ganz unterschiedlich ausfallen. Eine Lungenerkrankung wie Covid-19 bei Menschen ist nur eine davon. Bei Haustieren wie Hunden und Katzen führen Coronaviren hingegen zu Darmentzündungen, die sich in erster Linie in Form von Durchfall bemerkbar machen. Das tägliche OZ Corona-Update als Newsletter Alle News zum Coronavirus in Mecklenburg-Vorpommern täglich gegen 19 Uhr im E-Mail-Postfach „In der Regel bekommt man dies sehr gut behandelt und wir Tierärzte haben mit dieser Problematik auch schon seit vielen Jahren zu tun. Was hin und wieder vorkommt, sind tödliche Krankheitsverläufe bei Katzen“, erklärt der Tiermediziner. Dann handelt es sich um das Feline Coronavirus, das an sich harmlos ist. Es kann jedoch vorkommen, dass die Viren im Körper der Katze mutieren. Die mutierten Viren verursachen dann eine Infektion mit FIP (Feline Infektiöse Peritonitis). Dabei handelt es sich um eine gefährliche Infektionskrankheit, die bei betroffenen Katzen immer tödlich verläuft. Lesen Sie auch: Drive-in in Grimmen: So verlief die erste Tafel-Öffnung in der Corona-Krise 38 Jahre vor Corona: Als Vorpommern schon einmal eine Sperrzone war Busse fahren ab 27. April in Vorpommern-Rügen wieder nach regulärem Fahrplan Von Raik Mielke