In den Windparks werden die Plätze knapp

Sie drehen sich nahe Grimmen, Vietlipp und Rakow. Sie drehen sich bei Reinkenhagen und Groß Bisdorf. Windkraftanlagen sind in den vergangenen Jahren in großer Zahl in der Region errichtet worden. Mittlerweile werden auf den sogenannten Windeignungsflächen die Plätze knapp. In Grimmen ist das so, bestätigt Stadtsprecher Thorsten Erdmann auf Nachfrage der OZ. Und es gilt nicht nur für die Trebelstadt. „Die Eignungsgebiete in unserer Region sind größtenteils ausgelastet“, erläutert Henry Schmuhl, Fachdienstleiter in der Kreisverwaltung. Nur einzelne Möglichkeiten, eine neue Anlage aufzustellen, gebe es noch, fügt er hinzu. Das hänge auch von der Konfiguration des Windparkes ab — das heißt, wie die Windmüller die einzelnen Anlagen aufstellen. Ansonsten sind die Möglichkeiten für Windparks in der Region ausgereizt. Zeit für Re-Powering. Hinter dem englischsprachigen Begriff verbirgt sich das Ersetzen älterer Windräder durch leistungsstärkere neue. Im Umweltausschuss des Kreistages hat Henry Schmuhl gerade darüber berichtet. Windkraftanlagen werden immer höher. Das hat seinen Grund. Herrscht in 50 Meter Höhe eine Windgeschwindigkeit von 5,59 Metern je Sekunde, sind es in 100 Meter Höhe schon 6,65 Meter je Sekunde. Das ermögliche eine energieertragreicheres Arbeiten, kommentiert der Fachdienstleiter. Die acht nahe Grimmen errichteten neuen Windkraftanlagen sind beispielsweise, bei einer Nabenhöhe von 138 Metern, insgesamt 179 Meter hoch. Zum Vergleich: Grimmens Marienkirche bringt es auf 52 Meter Höhe, selbst Sankt Marien zu Stralsund ist „nur“ 104 Meter hoch. Für den Austausch älterer Windkraftanlagen durch neue gelten, betont Henry Schmuhl, die gleichen Bedingungen, wie sie in den Eignungsgebieten auch für die alten galten. Naturschutz kann ein Ausschlussgrund für Windenergiepläne sein, die Gemeinde Papenhagen hat dafür ein Beispiel geliefert. Dort war ein Windpark geplant. Die Gemeinde ging dagegen vor, ließ mittels eines Gutachtens analysieren, welche Tier- und Pflanzenarten in dem Gebiet vorkommen. Unter anderem stellten die Gutachter fest, dass es dort Schreiadler und Fledermäuse gibt. Mit diesem Gutachten wandte sich die Gemeinde dann an die Landesregierung. Auch Historie kann ein Grund sein, warum Windparkpläne geändert werden müssen. Im Bereich Altefähr beispielsweise wurde eine Höhenbegrenzung von 70 Metern über Grund für die Anlagen festgelegt, da ansonsten die Sichtbarkeit der Welterbestadt Stralsund beeinträchtigt würde, so die Erläuterung im Umweltausschuss. Gibt‘s in der Region Pläne für Re-Powering? Ja, erläutert Henry Schmuhl — nahe Tribsees sollen die vorhandenen elf Anlagen durch sechs neue ersetzt werden. Das Verfahren dafür läuft beim Staatlichen Amt für Landwirtschaft und Umwelt. Die neuen Anlagen werden in etwa die Größenordnung jener haben, die nahe Vietlipp stehen, erklärt der Fachdienstleiter. Mühlenfest am 15. Juni Global Wind Day heißt eine Aktion, bei der Interessenten die Möglichkeit gegeben wird, sich über Windenergienutzung zu informieren. Am 15. Juni gibt‘s die nächste Auflage dieser Aktion, die vom Bundesverband WindEnergie (BWE) koordiniert wird. Ein Mühlenfest in Werder/Kessin gehört zu den Aktionen am 15. Juni, von 14 bis 16.30 Uhr. Dabei wird der dortige Windpark vorgestellt, auch eine der Anlagen kann besichtigt werden. Der Park liegt nahe der Autobahn 20 bei Altentreptow. Peter Schlag

Grimmen - In den Windparks werden die Plätze knapp