Miltzower Schulzentrum wird Ganztagsschule

Der Regionalschulteil des künftigen Schulzentrums in Miltzow wird ab dem kommenden Schuljahr als „Gebundene Ganztagsschule“ arbeiten. Das brachten die Sundhagener Gemeindevertreter jetzt per Beschluss auf den Weg. Damit soll die Organisation der jetzigen Reinberger Regionalen Schule übernommen werden, die dann genauso wie die beiden Grundschulen in Brandshagen und Horst schließt. Die Schulleitung der Reinberger Bildungseinrichtung war vom Staatlichen Schulamt in Greifswald zur Entscheidung über die Organisationsform aufgefordert worden. „Ein Beschluss der Gemeinde als Schulträger ist jedoch außerdem notwendig“, erläuterte Schulleiterin Anne Pannowitsch während der Gemeindevertretersitzung in der vergangenen Woche. „An mindestens drei Tagen in der Woche muss unsere Schule mindestens sieben Stunden lang geöffnet sein und unterschiedliche Freizeitangebote unterbreiten“, erläuterte Anne Pannowitsch, was diese Schulform bedeutet. Theater, Fußball und naturwissenschaftliche Angebote gehören beispielsweise dazu. „Dafür arbeiten wir seit Jahren auch mit außerschulischen Kooperationspartner zusammen. Das funktioniert sehr gut, bietet den Schülern einiges über den eigentlichen Unterricht hinaus, was es sonst in ländlichen Gemeinden nicht überall gibt und kann auch am Schulzentrum fortgeführt werden“, schätzt die Schulleiterin ein. Einheitliche Organisationsform für Grundschule finden: Auch die Organisationsform des Grundschulteils am künftigen Schulzentrum wurde von den Gemeindevertretern beschlossen. Demnach soll es in Miltzow die „Ganztägig arbeitende Grundschule“ geben. „Zurzeit arbeiten die beiden Grundschulen der Gemeinde unterschiedlich“, sagt Anne Pannowitsch. In Horst gibt es die „Volle Halbtagsschule“, in Brandshagen dagegen keine besondere Organisationsform. „Der Betrieb als ‚Ganztägig arbeitende Grundschule‘ wird Auswirkungen auf die Horte haben“, sagte Bürgermeister Helmut Krüger. Befragungen der Elternschaft und ein Raumkonzept seien für diesen Schulbetrieb außerdem notwendig. „Aber es geht auch um Lehrerstunden, die wir extra für diese Organisationsform bekommen und für die eben dieser Gemeindevertreterbeschluss notwendig ist“, erläuterte die Schulleiterin. „Die Konzepte können nachgereicht werden.“ Zusätzliche Angebote freiwillig: In der Grundschule ist die Teilnahme an der „Ganztätig arbeitenden Ganztagsschule“ freiwillig – im Regionalschulteil dagegen verpflichtend. Mindestens 27 Kinder der Grundschule müssen mit ins Boot geholt werden, damit sie starten kann. Bereitgestellt werden müssen dann auch an mindestens drei Tagen ergänzende Angebote. Lesen Sie auch Region Grimmen: Weihnachtsbaum selbst schlagen oder kaufen Bauzeitplan eingehalten: Auch über die aktuelle Bausituation im Miltzower Schulzentrum informierte Bürgermeister Krüger die Gemeindevertreter: Erste Bauabnahmen erfolgen schrittweise. In der Turnhalle sei beispielsweise jetzt schon der Fußboden drin, lediglich Fliesen- und Malerarbeiten stünden noch an. Der Bauzeitenplan werde eingehalten. „Mitte Mai 2021 sollten die letzten Arbeiten am Schulzentrum beendet sein“, hofft der Bürgermeister. Gespräche zum Schulbusverkehr: Wichtig sei gegenwärtig die Abstimmung über den künftigen Schülerverkehr, zwei Gesprächsrunden habe es bereits gegeben, bei denen ein erster Entwurf des Landkreises Vorpommern-Rügen und der Verkehrsbetriebe (VVR) vorgestellt worden sei. Gemeinsam mit Vertretern der Kitas und der jetzigen drei Schulen in der Gemeinde wurden Problemfälle aufgelistet und weitergeleitet. „Die nächste Gesprächsrunde soll es im Januar geben“, informierte Krüger. Ein Bewilligungsbescheid über 186 000 Euro aus dem sogenannten Digitalpakt sei jetzt im Verwaltungsamt Miltzow für die Gemeinde eingegangen und mache es möglich, dass dieses Geld in die Vorbereitung des Schulzentrums einfließe. Von Almut Jaekel