Neuer Storchenhorst in Hohenwieden wartet auf interessiertes Paar

„Der muss richtig gut befestigt werden“, gibt Erika Leek am Montagnachmittag bei der Installation des neuen Storchennestes in der SOS-Dorfgemeinschaft Hohenwieden konkrete Anweisungen und sagt: „Solch ein Horst kann schnell mal ein Gewicht von mehreren hundert Kilogramm erreichen.“ Ehemalige Biologielehrerin kennt jeden Horst in und um Grimmen: Sie ist schon lange Naturwartin für Grimmen, aber noch viel länger ist sie Storchenhorstbetreuerin. Die 81-Jährige ist fast täglich mit dem Fahrrad unterwegs. Stets im Blick die Storchennester, denn auch nach 50 Jahren ist sie aufs Neue gespannt, wo der erste Storch sein Nest bezieht. Ob dies in diesem Jahr in Hohenwieden der Fall sein wird? „Dies kann man nicht sagen. Wichtig ist, dass der Horst gut befestigt wird. Den Rest regelt die Natur und dann gehört noch ein bisschen Glück dazu“, meint sie. Das alte Nest hatte inzwischen ausgedient, es drohte immer wieder abzustürzen. Darum wurde in der SOS-Dorfgemeinschaft ein neuer Horst gebaut. Aber wie bekommt man solch ein „Ungetüm“ in diese luftigen Höhen? In Grimmen stellt sich diese Frage nicht, denn von der Feuerwehr wurde sofort die Hilfe zugesichert. Feuerwehrmann Sven Friedrich machte sich mit der Drehleiter auf den Weg in die Dorfgemeinschaft und nach einer guten Stunde war das neue Nest sicher montiert an der gewünschten Stelle. Lesen Sie auch Feuerwehreinsatz in Sundhagen: Mann verbrennt Gartenabfälle in riesiger Feuerschale Nun ist es amtlich: Zehn Kandidaten wollen in Grimmen Bürgermeister werden Anhänger für Luca-App in Vorpommern-Rügen stark nachgefragt – Chaos bei Lieferungen „Schon lange bevor der Verein hier die Dorfgemeinschaft errichtet hat, fühlte sich der Storch in Hohenwieden sehr wohl. Damals noch in einem Horst direkt auf dem Dach“, weiß Erika Leek zu berichten. Und wer weiß, vielleicht können die vielen Bewohner und Betreuer schon in wenigen Wochen einem Paar beim Nestbau zuschauen. Übrigens: Häufig nutzen die Vögel ihre Nester jahrzehntelang und errichten beeindruckende Bauwerke. Manche Storchenhorste erreichen einen Durchmesser von rund zwei Metern und eine Höhe von bis zu drei Metern. Nicht selten wohnen im Storchennest auch andere Untermieter, wie Sperlinge oder Stare. Die Voraussetzungen für eine lange Erfolgsgeschichte wurden nun aber definitiv schon mal geschaffen. Von Raik Mielke