Klausdorfer Tanzpaar tritt gegen Welt-Elite an

Das Klausdorfer Tanzpaar Brit-Kirsten und Dirk Höpfner tritt in wenigen Tagen erstmals gegen absolute Könner auf dem internationalen Tanzparkett an. Die beiden starten beim Wettbewerb German Open Championships in Stuttgart, der am kommenden Dienstag beginnt. In Stralsund und Umgebung sind die Klausdorfer die einzigen, die so hochklassig tanzen. „Wir werden erstmals auf weltweit erfolgreiche Konkurrenten treffen. Wir sind auch schon etwas aufgeregt. Das ist doch etwas Besonderes. Es kann ja passieren, dass wir uns mit den Weltmeistern unserer Altersklasse gemeinsam auf der Tanzfläche bewegen“, sagt der 54-Jährige. Der Weg dorthin war harte Arbeit. Viermal in der Woche fahren die Sportler zum Training. Dabei fallen Trainingsstunden in Greifswald, Hamburg, Güstrow und Berlin an. „Es ist aber auch schön, dass wir erfolgreich sind und bisher unsere Region stolz vertreten haben. Wenn das Publikum und die Tanzteilnehmer uns fragen, woher wir kommen, ernten wir sehr oft Erstaunen. Zum einen, dass wir von soweit herkommen, und zum anderen wissen manche gar nicht, wo Stralsund liegt. Mit unserer Teilnahme an internationalen Turnieren machen wir auf unsere Leistung aufmerksam und sind Multiplikator für die Hansestadt Stralsund, Rügen und die Region“, sagt Brit-Kirsten Höpfner. In den Tänzen Latein und Standard haben sie und ihr Partner schon einige Pokale gewonnen. Seit 2007 tanzt das Klausdorfer Ehepaar im Leistungssport. Begonnen hatte alles 1997. Durch den Sohn Marvin bekam Dirk Höpfner die Motivation, sich dem Tanzsport zuzuwenden, nachdem seine Frau zuvor 15 Jahre lang versucht hatte, ihn für den Tanzsport zu begeistern. Einen Kurs hatten beide nie belegt. Ihr Wissen eigneten sie sich beim Zuschauen an. Damals gab es beim Stralsunder Tanzclub Blau-Weiß keinen Anfängerkurs. Und so schauten sie beim Breitensport zu, wie die Tanzschritte gehen und übten anschließend im heimischen Wohnzimmer. 2011 erfolgte der Wechsel von Blau-Weiß zu Ostsee Tanz Greifswald (OTG). Von hier an starteten sie ihre Turniertanzkarriere. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. Kaum ein Jahr nach der Zugehörigkeit zum OTG waren Höpfners das erfolgreichste Tanzpaar beim Turniertanz in Frankfurt am Main. Im April dieses Jahres tanzten sie auf dem 12. Baltic Senior in Kiel. Hier holten sie sich den Siegerpokal in ihrer Kategorie. Doch der Erfolg hat auch einen Haken: Je weiter das Paar aufsteigt, umso mehr Kosten fallen für Fahrten, Gebühren und Outfits an. Weil es beim Tanzsport keinerlei Siegprämien wie zum Beispiel beim Tennis, Golf oder Fußball gibt, stellt das die beiden vor große finanzielle Herausforderungen. „Es ist schade, dass wir bisher niemanden gefunden haben, der uns diesbezüglich finanziell unterstützt. Mittlerweile übersteigen die Kosten unser finanzielles Budget. Gerne würden wir mit einem Sponsor im Rücken im nächsten Jahr im englischen Blackpool antreten. Viele der Tanzpaare haben uns schon gefragt, ob wir teilnehmen können. Wie es aussieht, müssen wir wohl absagen“, sagt Brit-Kirsten Höpfner. Dadurch wird den Tänzern auch die Teilnahme an anderen internationalen Turnieren in Italien, Österreich und Frankreich verwehrt. „Noch haben wir die Hoffnung nicht ganz aufgegeben, dass wir finanzielle Unterstützung finden, wie viele andere Tanzpaare auch. Und vielleicht tanze ich dann mit einem Sponsorschild am Revers des Fracks “, so Dirk Höpfner. Das größte Tanzturnier in Deutschland 5000 Tänzer und Tänzerinnen treten bei den 28. German Open Championships (GOC) in Stuttgart an. Der Wettbewerb findet vom 12. bis 16. August statt. Die GOC gelten als das größte Tanzevent in Deutschland mit internationaler Bedeutung. Ab 1987 wurden die German Open im Mannheimer Rosengarten durchgeführt, seit dem Umzug nach Stuttgart 2004 finden sie im dortigen Kultur- und Kongresszentrum Liederhalle statt. Seit Jahren werden ausgewählte Turniere live vom SWR Fernsehen übertragen. Tickets für alle Turniertage kosten zum Teil mehr als 300 Euro. Es kann passieren, dass wir uns mit den Weltmeistern unserer Altersklasse auf der Tanzfläche bewegen.“Dirk Höpfner, Tänzer aus Klausdorf Ines Engelbrecht

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