Schwere Laster zerstören Waldweg

Ein zerfahrener Gemeindeweg, ein kaputter Zaun und verärgerte Einwohner. Die Mitarbeiter des Forstamtes Poggendorf um Forstamtsleiter Dr. Thomas Gottlob hatten es sich anders vorgestellt. Im vorigen Jahr ist damit begonnen worden, im Naturschutzgebiet Wittenhagen Eschen einzuschlagen, die durch Pilzbefall erkrankt waren. Der Einschlag fand auf etwa 5,5 Hektar Fläche statt, rund 2800 Festmeter Holz kamen zusammen.„Wir haben vor Beginn der Arbeiten den Naturschutzbund informiert, auch die Gemeinde wusste darüber Bescheid“, berichtet Thomas Gottlob. Die Stämme wurden an einem Waldweg gestapelt. Außerdem sei man mit dem Bauern im Ort übereingekommen, dass der Forstbetrieb ein Stück seiner Anbaufläche an der Krausen Buche für die Lagerung der Stämme nutzen darf, solange er dort witterungsbedingt nicht arbeiten kann, informiert der Forstamtsleiter. Nach dem Einschlag seien die Baumstämme verkauft worden. Das Forstamt habe mit dem Holzaufkäufer einen Vertrag geschlossen und in einer Nebenregelung vereinbart, dass das Holz nur nach Vorabsprache abgefahren werden soll. „Ich habe darauf hingewiesen, dass es besser ist, mit dem Abtransport noch zu warten, weil der Boden von den anhaltenden Regenfällen sehr feucht und weich ist“, sagt Gottlob. Offensichtlich ist diese Information nicht beim beauftragten Transportunternehmen angekommen. Es schickte schwere Fahrzeuge, um die Stämme abzuholen. Diese konnten aufgrund der schlechten Bodenverhältnisse dann nicht die zuerst geplante Route durch den Wald bis zur Asphaltstraße nehmen. Sie nutzten den Gemeindeweg und hinterließen dort tiefe Furchen. Am Anfang des Weges, an dem ein umzäuntes Wohnhaus steht, war es für die Transporter offensichtlich auch zu eng. Der grüne Holzzaun hielt nicht stand und wurde zur Seite gedrückt. „Das ist ein Imageschaden für uns“, sagt der Forstamtsleiter verärgert. Er bedauert, dass ein Dritter, nämlich die Gemeinde, auf so unschöne Weise vom Holzeinschlag betroffen ist. Er versichert, dass der Schaden am Gemeindeweg möglichst schnell behoben und er wieder so hergerichtet werden soll, wie er war. Eine erste Oberflächenbehandlung ist inzwischen schon veranlasst worden. Über die Frage, wer die Kosten für die Herstellung des Weges trägt, müsse sich das Forstamt dann wohl mit dem Schadensverursacher auseinandersetzen, sagt der Forstamtsleiter. Axel Sandmann, Chef der Holztransportfirma aus Userin bei Neustrelitz, dessen Fahrer das Stammholz aus Abtshagen abgefahren haben, sieht sich nicht in der Verantwortung. Er beruft sich auf das gängige Übereinkommen, nach dem die Forstämter dafür zu sorgen haben, dass das Holz ganzjährig abgefahren werden kann. Daher hätten zum Beispiel Schotterwege angelegt werden müssen. Andernfalls hätte der Kunde — in diesem Fall ein Sägewerk aus Dänemark — informiert werden müssen, meint Sandmann. Frederic Beeskow, Bürgermeister von Wittenhagen, ist grundsätzlich zufrieden mit der Zusammenarbeit mit dem Forstamt Poggendorf. Der Holzeinschlag sei auf der Gemeindevertretersitzung Thema gewesen, sagt er. Er begrüße, dass der Abtransport der Stämme erst einmal gestoppt worden ist und freue sich über die Zusage des Forstamtes, den Gemeindeweg wiederherzustellen. Die Waldfläche, auf der die Eschen geschlagen wurden, ist jetzt eingezäunt. So können die jungen frisch gepflanzten Bäumchen — Bergahorn, Flatterulme, Roterle — nicht vom Wild verbissen werden. Eschen wachsen dort nicht mehr. Christine Drabsch

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