Sechs Wochen Sommerferien liegen vor den Schülern der Region. 205 Kinder aus der Grundschule „Friedrich Wilhelm Wander“, der ältesten Stadtschule Grimmens, nehmen am Freitagvormittag ihre Zeugnisse entgegen. Für 53 von ihnen wird es das letzte Mal gewesen sein, dass sie die Schule in der Norderhinterstraße betreten. Einige Kinder ziehen mit ihren Eltern um, die meisten von den Abgängern sind jedoch in der vierten Klasse und wechseln ab dem kommenden Schuljahr in die Regionale Schule „Robert Koch“. Leer werde es in den Klassenzimmern nicht werden, sagt Schulleiterin Angela Rüster: „Wir erwarten bei der Einschulung ungefähr 60 neue Erstklässler.“
Junge Talente
Während des großen Abschiedsfestes in der Turnhalle achten die Lehrer genau darauf, dass alle Kinder ihre Talente den Mitschülern präsentieren können. Angela Rüster zeichnet die Handballer aus, denn die Mädchen-Mannschaft gewann den ersten und die Jungen-Mannschaft den dritten Platz bei den Kinder- und Jugendsportspielen in Grimmen. „Feuer und Flamme sind auch unsere Ersthelfer, die in einer Arbeitsgemeinschaft des Deutschen Roten Kreuzes ihre Ausbildung zum Herzretter absolvierten“, erzählt die Schulleiterin.
Viele junge Talente schlummern unter den Grundschülern. Lukas Mäuslein aus der vierten Klasse spielt das Lied „Sailing“ auf dem Saxofon und Hardy Zarnke (11) und Anton Kutz (10) zeigen bei „Polly-Wolly-Doodle“, wie gut sie ihre Klarinetten im Griff haben. „Wir üben seit zwei Jahren einmal pro Woche. Aber manchmal treffen wir uns auch am Wochenende und spielen zusammen“, sagt Anton und packt sein Instrument ein.
Ausschlafen und Radieschen ernten
Etwa ein Viertel der Schüler nutze in den Ferien das Angebot des Hortes, erzählt Hort-Erzieher Uwe Rebal. Dann gehen sie zum Schwimmen, in den Tierpark und Grillen. Die Kinder aus der Klasse 1a haben schon genaue Vorstellungen, wie ihre Sommerferien aussehen sollen und worauf sie sich am meisten freuen. Meta ist sieben Jahre alt und freut sich, dass sie endlich wieder ausschlafen und nach Herzenslust lesen kann. „Außerdem feiern Mama und Papa bald ihren zehnten Hochzeitstag und ich hab mehr Zeit für meine Katzen Tiger, Mia und Max.“ Ihre Freundin Selena möchte unbedingt basteln und ihre Radieschen ernten. „Ich liebe Radieschen“, sagt die Siebenjährige. Schoten habe sie übrigens auch im elterlichen Garten angebaut. Die Kinder sind gern draußen in der Natur und bei ihren Tieren. Mary (7) freut sich beispielsweise auf das Gassi gehen mit Schäferhündin Kira und ihr Pferd Pearl und Lena auf den Urlaub mit ihren Eltern: „Wir schlafen im Hotel und ich liebe Hotels, weil die einen Pool haben und man nicht allein Frühstück machen muss.“ Julian (8) hat sich nicht nur das Skateboardfahren vorgenommen, sondern auch: „Bisschen Blödsinn machen.“ Die Eltern sollten also gewarnt sein.
Und da die Kinder ihre Pläne verraten, muss nun auch ihr Hort-Erzieher auspacken. Uwe Rebal wird im Sommer ein Gartenhaus bauen und freut sich nicht nur, dass seine Enkelkinder eingeschult werden, sondern dass er in zwei Monaten noch einmal Vater wird. Die OZ wünscht allen Kindern fantastische Ferien!
Carolin Riemer