Städtepartnerschaft ist eingeschlafen

Bürgermeister Benno Rüster (CDU) schaut offenbar täglich auf die Einwohnerstatistik der Stadt. Denn Mittwochnachmittag verkündete er vorm Seniorenbeirat, dass es schon wieder mehr gäbe, nämlich 10147. Als er am 12. März im Kursana-Domizil einen Vortrag hielt, waren es noch 10139. Die Zahl sei vor allem steigend, weil zunehmend Flüchtlinge kämen, betonte er. Aber Grimmen wachse nicht nur wegen der Asylbewerber. Für die Saison erwartet das Stadtoberhaupt weitere Einwohner. Zumindest zeitweilig, denn sowohl McDonalds als auch die Wäscherei würden viele Saisonkräfte benötigen. Bei der Fastfood-Kette am Pommerndreieck würde sich die Beschäftigtenzahl nahezu verdoppeln, wusste Rüster. Aber auch in anderen Unternehmen müssten Stellen besetzt werden. Auf dem von Michael Remer aus Kaschow erworbenen Ex-Gutsgold-Gelände könnten demnächst 40 bis 45 Menschen arbeiten. Aber auch anderweitig entstünden Arbeitsplätze. Nach dem Umbau der alten SED-Kreisleitung zum altersgerechten Wohnen, könnte so etwas auch bei den ehemaligen Kleiderwerken beginnen. Es gäbe jedenfalls viele Leute mit solchen Projekten, die bei der Stadt vorstellig würden. Rüster verwies vorm Seniorenbeirat auch auf das Problem zu voller Schulen in der Stadt und auf eine völlige Fehlprognose des Greifswalder Geografie-Professors Helmut Klüter, der der Koch-Schule fürs Jahr 2014 lediglich 300 Schüler prophezeit hatte. Heute würden hier fast 500 unterrichtet, meinte Rüster. In einer Nachfrage ging er auch auf die noch bestehende Städtepartnerschaft mit Osterholz-Scharmbeck ein, die seines Erachtens aber eingeschlafen sei. Kritisch äußerte sich Rüster zur Kreisgebietsreform. Man frage sich heute, ob der damit eingeleitete Strukturwechsel richtig gelebt werde, meinte er mit Blick aufs Landratsamt. Grimmen erhalte heute weniger Landesmittel als es Abgaben an den Landkreis zu zahlen habe. Das sei so nicht hinzunehmen. ra OZ

Grimmen - Städtepartnerschaft ist eingeschlafen