Stahlbrode: Nur Einheimische dürfen private Boote zu Wasser lassen

Es ist Heringshochsaison für Angler und doch ist es an der Bootsvermietung in Stahlbrode ruhig. Normalerweise tummeln sich jetzt Hunderte Petrijünger zum Angeln in Stahlbrode. „Zur Zeit dürfen aber lediglich Einwohner aus Mecklenburg-Vorpommern mit ihren privaten Booten unsere Slipanlage nutzen, um von hier aus zum Angeln rauszufahren“, sagt Ralf Wenk, Inhaber des Bootsverleihs Stahlbrode. Alle Buchungen storniert: Und auch das geht erst wieder seit dem 24. März, bis dahin waren alle Dienstleistungen in der Firma direkt am Strelasund in Stahbrode auf Eis gelegt. Ab 18. März stand dort alles still. Buchungen und Reservierungen für Boote und für die Ferienhausvermietung wurden allesamt storniert. „Wir haben hier drei Ferienhäuser mit insgesamt zwölf Betten, die normalerweise jetzt in der Herinhgssaison und zu Ostern ausgebucht sind“, erzählt Ralf Wenk. Und auch die Bootsausleihe ist im Spätwinter und zum Frühjahrbeginn sehr beliebt. Angler kommen dazu nicht nur aus der Region, sondern traditionell vor allem aus Brandenburg, Sachsen und Berlin. Boote gebe es in normalen Jahren nur auf Vorbestellung. Corona-Regeln eingehalten: Die private Slipanlage des Bootsverleihs in Stahlbrode sei jedoch von den Einheimischen bei super Wetter am Wochenende gut frequentiert gewesen, informiert Wenk. Natürlich habe er stets darauf geachtet, dass Abstandsregeln eingehalten wurden. Und einige Besucher aus dem Brandenburgischen mussten wieder weggeschickt werden. „Es ist hier alles vernünftig ohne Zwischenfälle abgelaufen“, versichert Ralf Wenk. Von diesem geringen Umsatz, den er im Moment vor Ort mache, könne er aber bei weiten nicht leben, sagt Wenk. Deshalb werde auch er – wie die meisten Selbstständigen mit kleinen Unternehmen – Soforthilfe beantragen. Derzeit betreibt er wegen der Corona-Krise die Slipanlage mit nur einem weiteren Mitarbeiter. „Sonst sind wir im Unternehmen fünf Mann in der Saison“, sagt Wenk. Hoffen auf bessere Zeiten: Und der Unternehmer hofft, dass es mit seiner Firma bald wieder so richtig weitergehen kann. „Denn schließlich ist jetzt im Frühjahr für uns Hochsaison. Heringsangler aus aller Herren Länder kommen normalerweise hierher“, sagt Ralf Wenk. Wenn Corona ihm nicht dazwischen funke und das Wetter einigermaßen mitspiele, sei für ihn die Saison eigentlich schon gelaufen. „In dieser Zeit haben wir sonst am meisten zu tun“, sagt er. Jetzt hofft Wenk auf die nachfolgende Hornfischsaison und, dass bis dahin die Kontaktbeschränkungen und Vorschriften wieder gelockert werden können. Direkt im Sommer sei es dann im Bootsbverleih eher ruhiger. Das liege an den unterschiedlichen Fischzeiten. Im Sommer würden zwar auch Urlauber kommen und sich vereinzelt Boote für kleine Touren ausleihen, aber so richtig Andrang herrsche nur im Frühjahr und dann erst wieder im Spätsommer. Das tägliche OZ Corona-Update als Newsletter Alle News zum Coronavirus in Mecklenburg-Vorpommern täglich gegen 19 Uhr im E-Mail-Postfach Spätestens wenn der Bootsverleih wieder für seine Kunden öffnen darf, soll auch der neu gebaute Imbiss fertig sein. „Nur noch ein paar Kleinigkeiten fehlen momentan, dann kann es eigentlich losgehen“, verrät Ralf Wenk. Der neue Imbiss biete Sitzplätze im Innen- und im Außenbereich und sollte jetzt eröffnet werden. Zum Unternehmen gehört auch ein Angelladen, der selbstverständlich zur Zeit ebenfalls geschlossen ist. Ralf Wenk: „Aber im Moment warten wir alle ab und hoffen auf bessere Zeiten und darauf, dass wir wieder richtig durchstarten können“. Lesen Sie auch: Das alles soll 2020 in der Gemeinde Sundhagen realisiert werden Futtermangel und Herzprobleme: Klimawandel mach Ostseehering zu schaffen Chef der Fischereigenossenschaft: Coronavirus ist für Fischer der zweite Schock Mehr zum Autor Von Almut Jaekel