Sturm auf Stolz zu früher Stunde

Punkt acht Uhr begrüßte Filialleiterin Petra Geruschke gestern den ersten Kunden — Norbert Briesemeister aus Rostock — im Kaufhaus Stolz am Pommerndreieck. Einkaufskörbe schiebend stürmten gleich darauf etwa 100 Frauen und Männer das neue Kaufhaus, das in nur wenigen Wochen an der Autobahnanschlussstelle Grimmen Ost entstanden war. „Was wir hier gebaut haben, ist genau so ein Haus, wie wir es uns vorstellen“, sagte wenig später Inhaber Martin Stolz zu Gästen und Geschäftspartnern. Allerdings sei noch längst nicht alles fertig, räumte Dieter Deike, Prokurist der Kaufhaus Martin Stolz GmbH, ein. Am jetzigen Kaufhaus sei beispielsweise der Eingangsbereich noch nicht endgültig gestaltet. Außerdem sei das Kaufhaus ja nur der erste Schritt auf dem Weg zum touristischen Rastplatz am Pommerndreieck. Dass gestern bei der Eröffnung noch nicht alles perfekt war, merkten auch die Kunden, die mit Einkaufswagen zu den Regalen wollten: Mancher wurde nach einigen Metern gestoppt. „Wir haben an alles gedacht. Aber die Körbe vorher mal durch den Markt zu schieben, darauf sind wir nicht gekommen“, gab Uwe Hornung, Marketingleiter des Unternehmens, zu. Deshalb wurde es in einigen Passagen eng. Der Hauptgrund für das Gedränge waren aber die vielen Leute. „Nach einer halben Stunde hatten bereits 300 Kunden die Kasse passiert. Dies ist zu dieser frühen Stunde super“, sagte Uwe Hornung. „Wir freuen uns, dass dieser Standort belebt wird“, sagte Petra Heß. Gemeinsam mit Ehemann Hans-Joachim war sie nach ihrer Nachtschicht extra früher aufgestanden, um sich in der neuen Filiale umzuschauen. „Parkplatz, Außenanlage und auch das Innere des Marktes sind sehr modern eingerichtet, und die Angebotspalette ist überzeugend“, lautete das positive Urteil. „Aber es muss sich hier noch mehr tun, um dauerhaft Kunden anzulocken. Meiner Meinung nach fehlt am Standort ein schöner Baumarkt“, sagte Hans-Joachim Heß. „Ich finde das Kaufhaus richtig schön“, meinte Anja Wittmis. Während die junge Mutter vor allem von dem Schuh-Angebot begeistert war, bekam ihr Sohn Nick bei der Spielzeug-Palette große Augen. „Mit dem Auto ist das Kaufhaus von Grimmen aus in wenigen Minuten erreichbar, und ich werde öfter mal reinschauen“, sagte die Trebelstädterin. Die Arbeiten am Außengelände, auf dem bereits das Boot mit dem Namen „Stolzine“ maritimes Flair verbreitet, sind noch nicht abgeschlossen. „Dort wird noch ein Leuchtturm aufgestellt, und Holzbuhnen sollen die Optik abrunden“, erklärte Martin Stolz. „Und wir müssen auch unbedingt mehr Fahrradständer aufstellen“, sagte Dieter Deike in Hinblick auf die vielen radelnden Grimmener und Süderholzer, die so den Weg ans Pommerndreieck finden. „Unternehmen, die sich am Pommerndreieck ansiedeln, sind sehr willkommen“, betonte der Grimmener Rentner Dieter Fraude. Er hatte zugleich ein „aber“ auf den Lippen. „Viele ältere Menschen würden sicher gern in dieser Filiale schlendern. Was fehlt, ist ein Busverkehr zum Pommerndreieck“, äußerte Dieter Fraude seinen Wunsch. „Wir sind sehr daran interessiert. Das geht aber nur gemeinsam mit den Verkehrsbetrieben und ist nicht sofort lösbar“, sagte Dieter Deike auf Nachfrage. Der Ausbau des Areals gehe weiter, ergänzte Süderholz‘ Bürgermeister Alexander Benkert. „In diesem Zusammenhang ist der Bau einer Buswendeschleife geplant“, sagte er. Pfingssonntag geöffnet 25 Mitarbeiter sind an beiden Grimmener Standorten insgesamt beschäftigt. 800 Quadratmeter groß ist die Filiale am Pommerndreieck. 27 Filialen gibt es laut Internetpräsentation der Kaufhaus Stolz GmbH. Öffnungezeiten: Montag bis Sonnabend von 9 bis 20 Uhr, geöffnet ist auch am Pfingstsonntag. Raik Mielke und Almut Jaekel

Neueröffnung: Am Pommerndreieck zieht immer mehr Leben ein - Sturm auf Stolz zu früher Stunde