Tourismusmodellregion: Schaffen es Bewerber aus Vorpommern-Rügen?

Kostenlose Bustickets in Stralsund, eine Kurkarte für die gesamte Halbinsel Fischland-Darß-Zingst, Zuschüsse für touristische Anlagen auf Rügen: Sollten Vorpommern-Rügens Urlauber-Magneten in einem Wettbewerb des Schweriner Wirtschaftsministeriums als Modellregion(en) auserkoren werden, könnten sie über Gemeindegrenzen hinweg neue Ideen ausprobieren, Erfahrungen sammeln und dafür auch noch finanzielle Unterstützung vom Land bekommen. Zudem sollen zwei bis drei Berater vor Ort bei der Umsetzung der Projekte helfen. Doch dafür müssten sie sich bewerben. Und hier liegt immer noch das Problem. Zunächst war die Frist für die Abgabe der 30. April. Wegen der Corona-Krise wurde sie auf den 15. Juli geschoben. In der Zwischenzeit hätten sich die Kommunen miteinander abstimmen können. Auch die örtlichen Tourismusverbände hätten das Thema voranbringen können. Erneute Debatte über das Für und Wider des Wettbewerbs: Doch wie auf der Sitzung des Wirtschaftsausschusses des Landkreises Anfang der Woche klar wurde, ist dies nicht überall geschehen. Die Mitglieder und die eingeladenen Vorsitzenden der Tourismusverbände ließen sich die Wettbewerbsbedingungen noch einmal von Cornelia Hass vom Wirtschaftsministerium erklären. So als wäre das nicht schon längst geschehen, diskutierten sie anschließend leidenschaftlich über das grundsätzliche Für und Wider des Wettbewerbs. Jetzt neu: Wir bieten Ihnen gebündelt alle News und Tipps rund um den Urlaub in MV in Corona-Zeiten. Der Newsletter kommt jede Woche am Donnerstag gegen 10 Uhr in Ihr E-Mail-Postfach. Ganz einfach hier anmelden! „Wir probieren dann Sachen aus, von denen wir längst wissen, was für Resultate sie bringen“, bemängelte etwa Knut Schäfer, Vorsitzender des Tourismusverbandes Rügen. Als Beispiel nannte er die Bettensteuer, die beispielsweise in Berlin schon seit fast zwei Jahrzehnten etabliert ist. „Sinnhafte Zusammenschlüsse“: Doch trotz der Kritik: Den Wettbewerb wird es geben und die Frist rückt näher. Die Bewerbung muss eine interkommunale sein, sprich: Mehrere Gemeinden (und Städte) sollen einen laut Hass „sinnhaften Zusammenschluss“ bilden. Deshalb ließ auch der Ausschussvorsitzende Maximilian Schwarz (CDU) die Idee fallen, mit dem gesamten Landkreis als Bewerber anzutreten. „Unterlagen können auch nachgereicht werden“, versicherte Hass. Dies wird wohl auch nötig sein, denn sollte beispielsweise die gesamte Insel Rügen (mit Stralsund) eine Modellregion werden wollen, was übrigens Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) gerne sehen würde, müssten alle Gemeinden dafür einen gleichlautenden Beschluss fassen. Die Insel zählt aber knapp 40 Kommunen und ist nicht gerade für ihre innere Einigkeit bekannt. Auf Fischland-Darß-Zingst bereitet der Tourismusverband zumindest schon mal einen Antrag für die Gemeinden vor. Lesen Sie auch Rügen soll eine Modellregion werden Welche Ecken in Vorpommern-Rügen sollen Modellregion für den Tourismus werden? Tourismus-Chef auf Rügen: „Modellregion ist ein Papiertiger“ Modellregionen im Tourismus: Wettbewerb in MV liegt auf Eis Mehr zum Autor Von Kai Lachmann