Trotz Trockenheit kein Wassermangel

Es ist heiß und trocken, da ist nicht nur das Wasser aus den Getränkemärkten gefragt. Auch der Zweckverband Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung Grimmen (Zwag) bekommt den Hochsommer zu spüren. „In den Sommermonaten steigt der Tagesbedarf an Trinkwasser in unserem Verbandsgebiet um bis zu 70 Prozent“, informiert Zwag-Geschäftsführer Eckhart Zobel. Dabei werde in Grimmen und den umliegenden Ortschaften nicht unbedingt mehr geduscht oder von dem erfrischenden Nass getrunken. „In unserer Kläranlage in Grimmen kommen über das Jahr immer annähernd konstante Mengen an. Das bedeutet, dass der Mehrverbrauch also hauptsächlich in den Gärten zur Bewässerung genutzt wird“, vermutet Zobel. 1700 Kubikmeter Wasser pro Tag fließen momentan aus dem Wasserwerk Müggenwalde in die Stadt Grimmen und ihre Ortsteile. „Im Winter fahren wir täglich rund 1000 Kubikmeter, also 700000 Liter weniger“, weiß der Geschäftsführer. In Spitzenzeiten würden sogar 130 Kubikmeter pro Stunde aus dem Müggenwalder Wasserwerk gepumpt werden, berichtet er. Wassermangel gebe es aber nicht. Insgesamt sieben Wasserwerke — das Müggenwalder ist übrigens das größte — mit 31 Brunnen betreibt der Zwag, um die Stadt Grimmen, ihre Ortsteile und elf umliegende Gemeinden mit frischem Trinkwasser zu versorgen. Jedes Jahr müsse ein neuer Brunnen gebohrt werden, um den Trinkwasserbedarf im gesamten Verbandsgebiet abzusichern. Das habe nichts damit zu tun, dass der Verbrauch jährlich enorm steigt. „Die älteren Brunnen werden einfach mit den Jahren schwächer und versiegen“, erklärt Eckhart Zobel. In diesem Jahr musste in Müggenwalde gebohrt werden. Derzeit erledigen Mitarbeiter des Zwag Restarbeiten an dem neuen Brunnen. „Er ist kurz vor der Fertigstellung und geht in den nächsten Tagen ans Netz“, informiert Zobel. Versiegte Brunnen werden teilweise zurückgebaut, überbohrt heißt das im Fachjargon, die Erdschichten wieder aufgefüllt, der Brunnen mit einer Betonplatte versiegelt und mit Mutterboden abgedeckt. Vor allem jetzt im Sommer habe das Wasser aus dem Wasserhahn einen Vorteil. „Es hat jederzeit Trinkwasserqualität und kann immer direkt aus dem Wasserhahn getrunken werden“, erzählt Zobel. Jedoch sollte darauf geachtet werden, dass das Wasser kalt und frisch aus dem Hahn kommt. Denn in den Leitungen im Haus können sich bei hohen Temperaturen, wie sie derzeit herrschen, Ablagerungen oder Keime bilden, die erst ausgespült werden müssen. „Also ruhig erstmal etwas Wasser ablaufen lassen“, rät Eckhart Zobel. Gleiches gelte beispielsweise nach Urlaubsreisen, wenn das Wasser länger in der Leitung stand beziehungsweise der Verbrauch geringer war. Wenn das beachtet werde, erhalte der Durstige ein erfrischendes Getränk, „das besser überwacht wird als Flaschenwasser und diesem in der Qualität nicht nachsteht — bei einem Bruchteil der Kosten“, wirbt der Zwag-Chef für sein Produkt. Chemie setze der Wasserversorger nämlich bei der Aufbereitung nicht zu. „Es ist reines, aufbereitetes Grundwasser“, erzählt der Zwag-Geschäftsführer. Zum Teil mehrere tausend Jahre alt sei es und komme aus Tiefen zwischen 20 und 50 Metern. Aufbereitet wird es, in dem Luftsauerstoff dem Wasser zugeführt wird. Dieser bewirkt, dass Eisen und Mangan dem Grundwasser entzogen werden. Probleme bereiten dem Zweckverband lange Trockenperioden nicht. „Es kann höchstens zu Ablagerungen und Gerüchen aus dem Kanal kommen“, erzählt Eckhart Zobel. In dem Fall würden die Leitungen per Hochdruck gespült werden. Unser Trinkwasser: Wo kommt es her, wo fließt es hin? 25000 Einwohner versorgt der Zweckverband Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung Grimmen (Zwag). Zum Versorgungsgebiet gehören die Stadt Grimmen sowie die Gemeinden Süderholz, Sundhagen, Glewitz, Splietsdorf, Wendisch Baggendorf, Papenhagen, Grammendorf, Deyelsdorf, Gransebieth, Elmenhorst und Wittenhagen. 7 Wasserwerke mit 31 Brunnen betreibt der Zwag. Das größte Wasserwerk mit einer Kapazität von 3000 Kubikmeter befindet sich in Müggenwalde. Von dort aus werden die Stadt Grimmen und ihre Ortsteile versorgt. Die weiteren Wasserwerke befinden sich in Hohenwarth, Elmenhorst, Abtshagen, Deyelsdorf, Rakow und Reinberg. 1700 Kubikmeter Wasser täglich werden derzeit in der Stadt Grimmen und ihren Ortsteilen verbraucht. 1000 Kubikmeter sind es im Winter. Die Abwassermenge ist das Jahr über konstant. Kläranlagen des Zwag befinden sich unter anderem in Grimmen, Brandshagen, Willershusen, Kandelin und Rakow. Anja Krüger

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