Freitagabend. Stromausfall in meiner Heimat Ribnitz. Nicht nur ein paar Minuten, sondern 18 Stunden lang. Wie eine Fremde bewege ich mich in der eigenen Wohnung. Suche Kerzen und stelle fest, dass sie alle duftig riechen. Ich drücke reflexartig auf Lichtschalter.
Anfangs schwingt noch ein Hauch von Romantik mit. Aber das ändert sich von Stunde zu Stunde. In meinem Wohnzimmer riecht es blumig. Duftkerzen sind doof. Das Internet ist genauso tot wie meine Heizung. Ich stelle fest, dass ich stromabhängig bin und gehe schlafen. Ich denke, dass ich mir einen Kerzenständer kaufen sollte, der das Licht besser verteilt, greife zum Handy... verflixt.
Auch am Morgen gibt es keinen Strom. Das Wasser ist eiskalt. Im Bad stockdunkel. Ich möchte weinen. Erst am Mittag kann das Problem behoben werden und am Sonnabendabend betrachte ich den Schein meiner Lampe sehr liebevoll. Nein, man sollte wirklich nichts und niemanden als selbstverständlich empfinden.
Ausnahmesituation: 18 Stunden Stromausfall in Ribnitz
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Von Carolin Riemer