Anwohner sauer: Erntefahrzeuge rattern übers Pflaster

Wenn Michael Reimer auf seiner Terrasse hinter seinem Haus sitzt und auf dem Kopfsteinpflaster die Erntefahrzeuge vorbeifahren, donnert es und der Tisch vibriert. Der Pastor im Ruhestand wohnt in der Priesterei im alten Ahrenshagen. „Jetzt in der Erntezeit ist es besonders schlimm“, berichtet der 76-Jährige. Ende Juli seien stündlich etwa fünf bis zehn Traktoren meist mit zwei Anhängern in beide Richtungen durch die Straße gefahren. Auf der Hinfahrt beladen mit Gerste oder Stroh, auf der Rückfahrt leer. „Das ging von morgens 6 Uhr an über mehr als zwölf Stunden“, berichtet der Rentner. „Wenn die Fahrzeuge nicht beladen sind, ist es besonders laut.“ Das in der Erntezeit mehr Fahrzeuge fahren, könne er nachvollziehen und dafür habe er auch Verständnis, aber es gebe schließlich eine Alternative. „Für die Landwirtschaft wurde extra ein Weg angelegt, der allerdings nur von anderen Fahrzeugen genutzt wird“, erklärt Michael Reimer, der 1966 ins alte Ahrenshagen gezogen ist. Beim Straßenneubau Anfang der 90er Jahre habe die Gemeinde entschieden, im Alten Dorf und in der Priesterei Kopfsteinpflaster zu verlegen, um den Charakter der ältesten Ortsteile zu betonen. „Damals war das Verkehrsaufkommen aber auch noch nicht so hoch“, berichtet der 76-Jährige. Bereits Ende der 90er Jahre habe es aber bereits eine Unterschriftenaktion gegen den Straßenlärm gegeben. Allerdings ohne Erfolg. Jetzt hat sich Michael Reimer mit einem offenen Brief an die Gemeindevertreter gewandt und in seinem Schreiben eine Verbesserung der Situation gefordert. „Das Kopfsteinpflaster kann bleiben, aber es muss eine Lösung für den Lärm gefunden werden“, sagt der Pastor im Ruhestand. Burkhard Schade vom Bürgerbüro Ahrenshagen erklärte gestern auf OZ-Nachfragen: „Wir werden das Thema auf jeden Fall im Ausschuss für Bau, Ordnung, Kultur und Tourismus auf die Tagesordnung setzten und darüber diskutieren.“ Anika Hoepken

Ahrenshagen - Anwohner sauer: Erntefahrzeuge rattern übers Pflaster