Auf barrierefreien Wohnraum setzen

In barrierefreiem Wohnraum liegt die Zukunft. Immer zahlreicher werden die Nachfragen älterer Mieter nach entsprechenden Angeboten — auch in Barth. Problem dabei: Die Wohnungsbaugesellschaft (Wobau), Tochterunternehmen der Stadt, kann solche Wünsche derzeit so gut wie nicht erfüllen. Daher liegt auch auf der Schaffung von barrierefreiem Wohnraum ein großer Schwerpunkt im Unternehmen. Das kann heute sein 25-jähriges Bestehen feiern. Aus diesem Anlass findet ab 17 Uhr auf der Freizeitsportanlage in der Bertolt-Brecht-Straße eine kleine Festveranstaltung statt, zu der alle Mieter eingeladen sind. Bürgermeister Stefan Kerth hält die Begrüßungsrede, es folgt ein Programm mit Musik und Unterhaltung sowie mit einer Tombola für alle angemeldeten Mieter. Das Jubiläum soll zum Anlass genommen werden, „um uns bei unseren Mietern und Geschäftspartnern im Rahmen einer kleinen Jubiläumsveranstaltung zu bedanken“, erklärt Geschäftsführer Reinhard Marx. Der 60-Jährige leitet die Wobau seit Ende 2013. Aktuell bewirtschaft das Unternehmen in Barth 1070 Wohnungen im eigenen Bestand. Hinzu kommen — auch im Umland bzw. im Bereich Fischland-Darß-Zingst — 250 Wohnungen im Fremdbestand. Die Schwerpunkte, die die Wobau für die nächsten Jahre setzt, ergeben sich quasi von selbst. Eine Zahl: 55 Jahre ist eine Wobau-Wohnung im Durchschnitt alt, zahlreiche Gebäude sind in Plattenbauweise errichtet. Das sorgt für erhöhten Sanierungsbedarf — Schwerpunkt Nummer eins. Oder eher Nummer zwei. Denn als ganz besonders wichtig sieht Reinhard Marx die schon eingangs erwähnte Schaffung von barrierefreiem Wohnraum an. „Das ist der Trend“, betont der Geschäftsführer. Wobei sich das vor allem auf den innerstädtischen Bereich konzentrieren soll. Insgesamt gilt: „Wenn man investiert, muss es nachhaltig sein“, sieht der 60-Jährige den Blick auf Langfristigkeit als wichtig an. Oder, anders ausgedrückt: In jedem Fall muss man sich bei einem Objekt / einer Wohnung anschauen, wie hoch der Sanierungsbedarf ist, was sich lohnt. Das Tempo von Investitionen wird entscheidend von der Nachfrage bestimmt. Zum „normalen“ Tagesgeschäft gehören natürlich Arbeiten wie Anstriche für Fassaden und Treppenhäuser. Den Einbau von Aufzugsanlagen sieht Reinhard Marx nicht nur für Senioren als wichtig an — Zielgruppe wären beispielsweise auch Familien mit Kindern, bei denen der Aufzug dann auch den Kinderwagen befördert. Das Durchschnittsalter der Mieter entspricht übrigens dem Durchschnittsalter der Barther insgesamt: Das liegt bei 47,4 Jahren, der Wobau-Mieter ist im Schnitt 47,5 Jahre alt. Positiv findet der Geschäftsführer die in vielen Wohnaufgängen praktizierte Nachbarschaftshilfe. Wichtig sind ihm deswegen auch Mieterbeiräte, mit deren Aufbau jetzt begonnen wird. Eine gute Möglichkeit, Mieter für ihr Umfeld zu interessieren. Und um Verbesserungsvorschläge, Anregungen und Empfehlungen zu bekommen. Übrigens sind nicht alle Mieter der Wobau Barther. Das Wohnungsunternehmen hält eine Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber und Flüchtlinge vor, hat diese an den Landkreis Vorpommern-Rügen vermietet. Derzeit sind in den entsprechenden Wohnungen 130 Flüchtlinge untergebracht, erläutert Reinhard Marx. Zehn Mitarbeiter in der Verwaltung 1070 Wohnungen verwaltet die Wohnungsbaugesellschaft in Barth im eigenen Bestand. Zwei Drittel der verwalteten Objekte der Wobau sind älter als 70 Jahre. 10 Mitarbeiter gehören zur Wobau-Verwaltung. Das Unternehmen ist eine 100-prozentige Tochter der Stadt Barth. Heute wird das 25-Jährige gefeiert. Peter Schlag

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