Ausbaggerung beendet: Nothafen Darßer Ort wieder freigegeben

Der Nothafen Darßer Ort ist seit gestern wieder freigegeben. Das gab das Wasser- und Schifffahrtsamt Stralsund bekannt. Anfang Juli hatten Baggerschiffe damit begonnen, die Fahrrinne vor dem Nothafen auszubaggern. In regelmäßigen Abständen versandet dieser Bereich, sodass die Schiffe und Boote den Hafen nicht anfahren können. Die Freigabe des Wasser- und Schifffahrtsamtes ist allerdings eingeschränkt. Die Fahrrinne wurde größtenteils zwar auf die angepeilten drei Meter Tiefe ausgebaggert. Im Fahrwasserbereich zwischen 250 und 350 Metern vor den Molen liegt die Tiefe nach Angaben des Amtes jedoch lediglich bei 2,60 Metern am grünen Fahrwasserrand und bei 2,80 Metern auf der grünen Fahrwasserseite bis Fahrwassermitte. „Aus diesem Grunde wird der Schifffahrt dringend empfohlen, sich in der Zufahrt zum Nothafen Darßer Ort an der Fahrwassermitte zu orientieren.“ Beendet waren die eigentlichen Baggerarbeiten bereits vor knapp anderthalb Wochen. „Vor der Freigabe musste noch eine Tiefenpeilung vorgenommen werden“, sagte Steffen Wehner, Sprecher des Landesministeriums für Energie, Infrastruktur und Landesenwicklung. Das Land ist für den Unterhalt der Fahrrine zuständig. Wieviel der Einsatz einer externen Firma gekostet hat und wie viel Sand ausgebaggert wurde, konnte Wehner noch nicht sagen. Die Abrechnung sei noch nicht abgeschlossen. „Bislang belief sich das Baggergut-Volumen auf circa 50000 Kubikmeter und somit haben wir zunächst auch Kosten von circa 600000 Euro veranschlagt“, teilte Wehner mit. Bei der letzten Ausbaggerung im Jahre 2013 betrugen die Kosten laut Ministerium rund 615000 Euro. Am teuersten war eine Ausbaggerung im Jahr 2010 mit rund 970000 Euro. Seit 2005 wurde die Fahrrinne fünf Mal ausgebaggert. „Wann ausgebaggert werden muss, hängt von den Witterungsverhältnissen ab, etwa davon, wie heftig die Stürme sind“, so Steffen Wehner. Das heißt aber auch, dass zukünftig immer wieder mit Versandung vor dem Nothafen gerechnet werden muss. Mit dem Nationalparkamt hat sich das Energieministerium zuletzt auf eine Grundlage geeinigt, um künftig schneller eine Genehmigung für Baggerarbeiten in der Fahrrinne zu bekommen. Bereits nach der Ausbaggerung 2013 war ein Gutachten zu Auswirkungen auf die Umwelt erstellt worden. Die Umweltverträglichkeit war immer wieder ein kritischer Punkt in Sachen Darßer Nothafen, der im Naturschutzgebiet liegt. Vor der nun abgeschlossenen Baggerung war ein zweites, erweitertes Gutachten erstellt worden. „Wir denken, dass dieses Gutachten aussagekräftig genug ist, schneller eine Genehmigung zu bekommen“, so Steffen Wehner. Denn um weitere Ausbaggerungen wird das Land wohl nicht herum kommen. Die Planungen für einen Inselhafen in Prerow laufen zwar. Doch wohl erst 2019/20 soll das Projekt angeschlossen werden. Auch der Seenotrettungskreuzer „Theo Fischer“ der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS), die im Nothafen Darßer Ort stationiert ist, würde dann umziehen. Der Nothafen an der nördlichen Spitze der Halbinsel soll geschlossen werden. Dass der Nothafen so lange benötigt wird, unterstreicht Siegfried Tornow, Vormann der DGzRS-Seenotretter in Zingst. „Je nach Wetterlage kommen mal drei bis vier, manchmal auch zehn bis 15 Boote pro Tag in den Nothafen“, sagt er. „Der Nothafen ist sehr wichtig.“ Der Not- hafen ist sehr wichtig. Je nach Wetterlage kom- men bis zu 15 Boote am Tag.“Siegfried Tornow, Vormann der DGzRS- Seenotretter Zingst Robert Niemeyer

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